Cheerleader taufen ihren Nachwuchs
- Details
- Veröffentlicht: Mittwoch, 14. November 2012 19:14
- Zugriffe: 3189
(bk) Lange haben die Queens` Delight auf diesen Moment gewartet. Nun war es endlich soweit. Im Rahmen einer kleinen Feier haben sie ihren Nachwuchs am Dienstag vor dem Training im Foyer der Mohldberghalle auf den Namen Pretty Princess getauft.
Kindersekt und Schokoküsse für alle durften dabei natürlich nicht fehlen. „Schade nur, dass wir immer noch nicht in der Halle unten trainieren können, dabei sind wir jetzt schon so viele, dass es langsam eng wird hier oben“, macht Demmy ihrer Enttäuschung Luft. „Und Pyramiden bauen geht hier auch nur sehr eingeschränkt bis gar nicht, dabei ist es das, was das Cheerleading vom einfachen Jazzdance oder Line Dance unterscheidet“, ergänzt die Trainerin Franzi Scholtz und blickt bereits auf die nächsten Auftritte ihrer Mädchen.
Am 13.4.13 beginnt die nächste Bundesliga-Saison mit einem Heimkampf in Holle. Dafür muss bereits jetzt trainiert werden, denn im April soll die neue Choreografie sitzen und das Publikum begeistern. „Wie soll das unter diesen Trainingsbedingungen funktionieren ? Mir klingen noch die Worte bei der Gemeindeehrung der Sportler in den Ohren, wo regelmäßig gelobt wird, was die Gemeinde alles für ihre Sportler tut“, meint eine Judo-Mutter, die gerade im Kraftraum trainiert. „Die Cheerleader können damit wohl kaum gemeint sein“, sinniert sie weiter. „Gäbe es außer der Schulsport- und der Mohldberghalle noch andere ausreichend hohe Hallen in der Gemeinde Holle, würden wir ja weiterhin ausweichen, aber die Sicherheitsbestimmungen geben das nun mal nicht her. Die großen Mädchen sind jetzt nach 5 Jahren auch keine Anfänger mehr, die wollen an Meisterschaften teilnehmen“, bemerkt Franziska Scholtz. Für Cheerleader schreibt der Verband sogar 8 Meter Höhe vor. „Da machen wir ja schon Abstriche, aber Schrägbalken wie in Henneckenrode sind eben zu gefährlich“, erklärt die Trainerin weiter und ergänzt: „ Die Mohldberghalle kann man teilen, uns würde auch schon der kleinere Teil genügen.“
Die Mädchen hoffen, dass auch sie baldmöglichst in der Gemeinde Gehör finden und die Hallenzeiten auch nach den Bedürfnissen der einzelnen Sportarten aufgeteilt werden. Aufgeben wollen sie jedenfalls nicht, geben die Mädchen dann auch als eingeschworene Gemeinschaft zu verstehen und versammeln mit dieser Einstellung viele Verbündete hinter sich.
Birgit Koch, die 2. Vorsitzende des Vereins Judo in Holle greift die allgemeine Stimmung auch gleich in ihrer kleinen Ansprache auf: „Auch aus Steinen, die euch in den Weg gelegt werden, könnt ihr Schönes bauen“, zitiert sie Johann Wolfgang von Goethe. „Von diesen Steinen gibt es leider momentan für euch sehr viele, zu viele !“, ergänzt sie und lobt gleichzeitig die Entschlossenheit der Mädchen, Eltern und Trainer einfach weiterzumachen, sich von niemandem einschüchtern oder gar verdrängen zu lassen. Den größeren unter den Cheerleadern, den Queens` Delight, dankt Koch für ihr Einfühlungsvermögen und ihren liebevollen Umgang mit ihrem 6 bis 10-jährigen Nachwuchs, dem sie bereits als erfahrene Co-Trainer zur Seite stehen. Als Trost für ihre derzeit schlechten Trainingsbedingungen überreicht sie den 20 Mädchen einen Gutschein, der ihnen im Januar 2013 einen Workshop mit 2 Profi-Trainerinnen in der Schulsporthalle ermöglichen wird und auch gleich noch ein weiteres Ziel setzt: „Im nächsten Sommer nehmt ihr an eurem ersten Wettkampf teil !“, verkündet Franzi Scholtz und erntet lauten Jubel und strahlende Augen ihrer Schützlinge. Aber auch dafür braucht man eine vernünftige, ausreichend hohe Halle und eine verlässliche Trainingzeit, damit die Gruppe sich nicht wie in den letzten 5 Jahren immer wieder reduziert.
„Das Wunder von Bern gab es schon, das ist Geschichte“, hört man noch aus der Menge als sich die Cheerleader zum Training aufstellen und Koch ergänzt : „Wir warten jetzt auf das Wunder von Holle, hoffentlich lässt es nicht zu lange auf sich warten !“
Fotos: Katrin Stille