Mark Zaslavskij verstorben
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- Veröffentlicht: Samstag, 14. Juni 2008 12:25
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(we) Plötzlich und völlig unerwartet verstarb am Montag Mark Zaslavskij, Trainer am Olympia Stützpunkt Hannover. Die Judoka aus dem Kreis Hildesheim kennen ihn seit vielen Jahren als Trainer in Hannover und auch als Gasttrainer in den hiesigen Vereinen. Er hatte bei jeder Trai-ningseinheit einen tiefen Eindruck bei uns Judoka hinterlassen, da, obwohl im fortgeschrittenen Rentenalter, er immer noch sich sehr agil auf der Matte bewegte. Gerade als Bodenkampfex-perte war er mit seinen 72 Jahren vielen Judoka überlegen und besiegte sie in überzeugender Art.
Der gelernte Diplom-Ingenieur, der sich während seiner Tätigkeit als Maschinenbau-Ingenieur an der polytechnischen Hochschule in Leningrad schon zu Sowjetzeiten als Judotrainer einen Namen gemacht hat, war seit einigen Jahren, auch noch im Rentenalter, als Judoexperte in Deutschland helfend tätig. Unter anderem unterrichtete er seit 1997 am OSP Hannover und war als absoluter „Hebel“- Experte eine feste Institution. Dabei kam er nicht ursprünglich vom Judo sondern von der russisich-sowjetischen Kampfsportart Sambo. In einem Gespräch während eines Trainingstermins in Holle verriet er „Sambo ist besser als das kapitalistische Judo. Es ist entwickelt worden von den verschiedenen Kampfsportarten, die bei den kleinen Völker Mittel-asiens und Modaviens praktiziert wurden.“
„Uns hat sein überraschender Tod sehr getroffen.“ vermerkte Bernd Lühmann. „Er war der Top-Experte für Bodentechniken und hatte unendliche viele Varianten drauf, wie aus jeder Bodenla-ge ein Vorteil zu ziehen war. Wir hätten ihn am liebsten jede Woche bei uns zum Training ge-habt, aber er war ein gefragter Mann. Und so haben wir ihn nur gelegentlich bei uns im Dojo zum Training gehabt. Wahrscheinlich wird mit ihm viel Wissen verloren gegangen sein. Aber es war eben nicht nur die Qualität seines Trainings, was uns beeindruckte, sondern auch seine persönliche Art. Er war ein sehr gutmütiger und sehr freundlicher Mensch, der für jeden ein of-fenes Ohr hatte und sehr viel Sympathie genoß. Er hatte schon vor gut zwei Jahren einen Herz-infarkt gehabt und hat nicht sehr lange gewartet, um wieder auf die Matte zu gehen. Nun hatte es ihn in der Schweiz nach einem Trainingstermin erneut getroffen. Wir haben einen großen Judolehrer und guten Freund verloren.“