1. Brennetrogrennen
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 25. Juli 2007 01:33
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Im U-Boot erfolgreich auf der Innerste
Erstes Grasdorfer Brennetrogrennen mit großer Beteiligung und vielen
Zuschauern / Zwei Brinkmänner gehen baden/
Grasdorf (hs). Beim ersten Grasdorfer Brennetrogrennen sind wieder Kaisers
Zeiten eingekehrt: Star auf der Innerste war ein Nachbau des Marine-U-Boots
U9. Er gehörte der Reservistenkameradschaft Sottrum, die den Wettbewerb
gegen zehn Konkurrenten gewann. Hunderte Zuschauer standen auf den beiden
Brücken oder am Ufer des Flusses und feuerten die Mannschaften in den
teilweise ulkigen Konstruktionen an.
Kurt Grotjahn-Heise, Kaleu (Kapitänleutnant) auf dem fünf Meter langen
U-Boot aus Holz mit Pappverkleidung, erzählte, dass die Reservisten das
Schiff vor einigen Jahren bei einem Fischfest in Groß Elbe übernommen hatten
Für die Veranstaltung in Grasdorf mussten er und seine fünfköpfige
Besatzung das Modell erst einmal schwimmfähig machen. Um nicht gleich baden
zu gehen, übte die Crew vorher auf der Innerste bei Astenbeck.
Apropos Baden: Ein Missgeschick passierte dem Bundestagsabgeordneten
Bernhard Brinkmann (SPD), dem SPD-Landtagskandidaten Markus Brinkmann und
Hildesheims Ex-Polizeichef Wilhelm Burgdorf. Das Trio wollte den
Juxwettbewerb von einem Kanu aus hautnah verfolgen. Aber nach wenigen Metern
kippte das Boot um und die Besatzung lag in voller Montur im Wasser. Die
Drei schwammen ans Ufer und ließen sich Handtücher reichen. Sie nahmen es
gelassen. Markus Brinkmann: „Ich hoffe, das gibt keine politischen
Irritationen. Vermutlich war es ein heimlicher Anschlag gegen die
Brinkmänner.“
Das Spektakel hatte der SPD-Gemeindeverband Holle um den Vorsitzenden Bernd
Leifholz organisiert. Mitglieder der Ortsvereine halfen mit. Bei
Brennetrogrennen, auch Brühtrogrennen genannt, steht der Spaß im Vordergrund
Immer dann, wenn ein wackeliges und schwer zu steuerndes Gefährt zu kippen
Droht, ertönt der lauteste Beifall. Die Strecke auf der Innerste war etwa 50
Meter lang. Alle elf Teams paddelten über die Zielmarkierung, mal schneller,
mal langsamer. Echte Schweinetröge setzten der SPD-Ortsverein und die
Feuerwehr Sottrum ein. Die anderen waren meist verkleidete Schlauchboote
oder ähnliche Modelle.
Der neu gegründete Verein „Judo in Holle“ startete ebenfalls. Eigentlich
wollte ein Quintett ins Rennen gehen, das klappte aber nicht, weil die
Mannschaft zu schwer war. Und so klammerte sich Dustin Binder einfach fest
und schwamm hinterher. Als er schlotternd aus dem Wasser kam und ihn seine
Mutter abrubbelte, meinte er: „Das war ganz schön kalt.“
Die Konstruktion des AWO-Ortsvereins Holle hatte sich neben dem dritten
Platz auch einen Schönheitspreis verdient. Mit bunten Luftballon und
Sonnenschirmen war das Team Publikumsliebling. Die Feuerwehr Sottrum, zwei
Weihnachtsmänner, verlor zwischendurch die Kontrolle und landete in einem
großen Strauch. Platz zwei ging an die Feuerwehr Holle II.
Bei der Siegerehrung machte Bernd Leifholz keinen Unterschied zwischen den
Mannschaften. „Und weil das Rennen so gut angenommen wurde, werden wir es im
nächsten Jahr wohl wiederholen“, sagte er. „Alles, was irgendwie schwimmt
und keinen Motor hat, darf starten“, machte er Mut.