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Ein Wettkampf der ganz besonderen Art - Landeseinzelmeisterschaft der g-behinderten Judoka

(bk) 103 Judoka aus 13 Vereinen folgten im Februar der Einladung des Vereins Judo in Holle, um die Landesmeister in den unterschiedlichen Wettkampf- und Gewichtsklassen auszukämpfen.

 

Entspannter könnte ein Wettkampf nicht verlaufen, sind sich die Organisatoren des Vereins Judo in Holle einig. Bereits zum dritten Mal richteten die Landeseinzelmeisterschaft der g-behinderten Judoka in Holle aus. Die Frage nach dem „Warum“ mussten sie schon häufig beantworten, gibt es doch in Holle keine eigens für Behinderte eingerichtete Judo-Trainingsgruppe und auch keine Integrationsgruppe.

Oberflächlich betrachtet ist es eine Meisterschaft wie jede andere auch. Es gibt Wettkampfflächen auf der immer zwei Judoka kämpfen, Kampfrichter, die die Wertung abgeben und am Ende einen zum Sieger küren. Am Listentisch werden die Wertungen festgehalten und angezeigt. Alle Kämpfe verlaufen nach einem Listenschema, aus dem am Ende der Landesmeister ersichtlich ist.
Bei näherem Hinsehen werden aber doch die Unterschiede erkennbar. Unter den Judoka sind Sehbehinderte, die auf die Matte geführt werden; je nach Behinderungsgrad beginnen einzelne kniend und nicht stehend.
Es sind also nicht etwa spektakuläre Würfe und Techniken, die dem Zuschauer hier geboten werden, aber es sind engagierte Kämpfe, die ohne großartige Strategie und Taktik geführt werden. Auch dominiert nicht die Anzahl der hoch graduierten Judoka, eher haben sie noch den Status der Anfänger. Auffällig ist auch das Fehlen der Gewichtsklassen, die Einteilung folgt ganz anderen Kriterien. Ein kritisches Beäugen vermeintlicher Konkurrenz vor und zwischen den Kämpfen kann man hier ebenfalls nicht beobachten, obwohl natürlich alle aufgeregt und nervös sind. Die Freude über den Sieg ist auch hier groß und gleichermaßen die Enttäuschung bei einer Niederlage. Darin gleichen sie den Nichtbehinderten, aber sie sind eben nicht so verbissen und haben sichtlich Spaß am Judo.

Die Freude ist auch gleich zu Beginn vor den Kämpfen groß, als ein gemeinsames Aufwärmen angekündigt wird. Dies übernehmen der Holler U12-Trainer Peter Sottmann und der Holler Bundesliga-Kämpfer Luka Fettköther, Bronzemedaillengewinner der Deutschen Meisterschaft U18 in 2016 und der U21 in 2017 sowie Goldmedaillengewinner des internationalen Turniers in Strausberg 2018
Während Peter Sottmann einige Erfahrung im Umgang mit Behinderten hat, ist es für Luka Fettköther ein ganz neues Terrain, das er in seiner natürlichen und empathischen Art hervorragend zu meistern versteht. „Es ist schon beeindruckend, wie schnell sie sich freuen und wie offen und direkt sie reagieren.“

Der ruhende Pol

Martin von den Benken, hauptamtlicher Trainer im Niedersächsischen Judoverband, übernimmt auch dieses Mal wieder die Einteilung in kleine Wettkampfgruppen. Er kennt seine Judoka alle von zahlreichen überregionalen Trainings- und Wochenendeinsätzen und weiß sie einzuschätzen. So achtet er darauf, dass bedingt durch die Behinderungsgrade, nicht Judoka mit unterschiedlichem Leistungsvermögen gegeneinander antreten. Er unterteilt nach Männern und Frauen und sorgt ganz entspannt dafür, dass die Gruppen annähernd gleich gewichtet sind. Auf ein Wiegen vor dem Wettkampf wird verzichtet, doch wird darauf geachtet, dass die schweren und großen nicht gegen die kleinen und leichten antreten.

Kampfrichter – Freund und Helfer

Die eingesetzten Kampfrichter kennen den angemessenen Umgang mit den Behinderten. Auf der Matte kümmern sie sich wie ein Betreuer um beide Kämpfer. Sehbehinderte werden von ihnen auf die Matte geführt; je nach Behinderungsgrad beginnen einzelne knieend und nicht stehend. Zwischendurch helfen sie ihnen beim Aufstehen und zum Ende werden sie wieder zum Mattenrand geführt. Natürlich werten die Kampfrichter die Würfe, dafür wird aber bei den strafwürdigen Situationen keine Strafe angezeigt. Da wird nur erläutert, was nicht richtig ist.

Sanitäter – immer ein Trostpflaster zur Hand

Auch das DRK-Team um Markus Bugiel, das die medizinische Betreuung übernommen hat ist sichtlich beeindruckt von der Atmosphäre. Die Sanitäter kennen Judo von vielen Veranstaltungen des Vereins Judo in Holle und wissen, was üblicherweise auf der Matte passiert, „hier aber ist alles ganz anders und sehr herzlich“. An diesem Tag halfen oft schon freundliche Worte und ein Kühlkissen als Trostpflaster.

Emotionen pur

Über den gesamten Veranstaltungsverlauf herrschte eine familiäre, offene und herzliche Atmosphäre. Jeder hat jeden unterstützt, angefeuert und beglückwünscht, egal von wo er kam. Zur Siegerehrung steigerte sich die Stimmung dann nochmals, als die begehrten Pokale ,Medaillen und zusätzliche rote
Cappies, eine Ehrengabe der Sparkasse Hildesheim-Peine-Goslar, einen glänzenden Abschluss der Veranstaltung einläuteten und den Teilnehmern nochmals ein dankbares Lächeln entlockte.
Alle blieben bis zum Schluss, um die Kämpfer intensiv zu bejubeln und als letztlich als Höhepunkt die drei Niedersächsischen WM-Teilnehmer mit dem nächst höheren Kyu-Grad geehrt wurden, wurden sogar die Freudentränen geteilt.
Sian Camp wurde der braune Gürtel verliehen, Frank Heinemann der blaue und Melina Voges der orange-grüne.



Bericht: Birgit Koch

Fotos: Katrin Stille


Nächste Trainingstermine

Dienstag, 30. April 2024
15:00 - 16:30
Bogenschießen - Kids Gruppe I mit Peter Sottmann
Dienstag, 30. April 2024
15:15 - 16:15
U10 (6-9 Jahre) mit Anna-Lena Koch
Dienstag, 30. April 2024
16:15 - 17:45
U12 (10-12 Jahre) mit Anna-Lena Koch
Dienstag, 30. April 2024
16:30 - 18:00
Bogenschießen - Kids Gruppe II mit Peter Sottmann
Dienstag, 30. April 2024
18:00 - 20:00
Bogenschießen mit Peter Sottmann
Donnerstag, 02. Mai 2024
15:00 - 16:00
U10 (6-9 Jahre) - (Nach Absprache) mit Anna-Lena Koch / Bernd Lühmann
Donnerstag, 02. Mai 2024
16:15 - 17:45
U12 - (Nach Absprache) mit Anna-Lena Koch / Bernd Lühmann
Donnerstag, 02. Mai 2024
18:00 - 20:00
Bogenschießen mit Peter Sottmann
Dienstag, 07. Mai 2024
15:00 - 16:30
Bogenschießen - Kids Gruppe I mit Peter Sottmann
Dienstag, 07. Mai 2024
15:15 - 16:15
U10 (6-9 Jahre) mit Anna-Lena Koch

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