Rekordzeit aufgestellt: 55 Judoka sind mit ihren 1200 Würfen deutlich schneller als geplant
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- Veröffentlicht: Montag, 13. April 2015 10:40
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(we)„Super – wir waren deutlich schneller als überhaupt gedacht“, jubelierte Birgit Koch, zweite Vorsitzende des Holler Vereins „Judo in Holle“. „Nach den ersten Proben sind wir von einer guten Stunde ausgegangen und haben für jeden Wurf drei Sekunden kalkuliert, jetzt sind wir sogar unter zwei Sekunden geblieben.“
Bericht auf der NJV-Seite siehe hier
Mit dem traditionellen japanischen Startkommando „Hajime“ durch den Landrat Reiner Wegner, der auch die Schirmherrschaft übernommen hat, begann es in der Tat gleich mit einer starken Vorlage durch die Holler Bundesliga-Mannschaft. Christophe Lambert übernahm den ersten Wurf und legte seinen Bruder Maxime gleich nach 2 Sekunden auf die Matte. Dieses hohe Tempo wurde von allen Judoka annähernd gleich gut gehalten. Die 55 Judoka hatten sich am Samstagnachmittag im Erdgeschoss der Hildesheimer Arneken Galerie eingefunden, um auf einer kleinen Mattenfläche von nur zwölf Quadratmeter den Rekordversuch von 1200 Judowürfen zu absolvieren. Nach 37 Minuten und 35 Sekunden vollzog Markus Maier mit Dennis Burghardt den letzten Wurf auf die Matte. Eine Vielzahl von Besuchern verfolgte von allen Galerieebenen aus den sehr enthusiastischen Einsatz der Holler Judoka.
Begleitet und unter den kritischen Augen zweier hochrangiger Judokampfrichter wurde das Geschehen verfolgt und überwacht. Aus Hannover kam Jens Ahrenhold, der auf höchster internationaler Ebene eingesetzt wird. Er wurde assistiert von dem Hildesheimer Bundeskampfrichter Rainer Glawe. Ihre Aufgabe war es unter anderem zu schauen, ob die Würfe Judogerecht vollzogen waren und kurz vor Ende der 1200 Würfe bestätigten beide, dass kein Wurf beanstandet werden musste. Der Rekordversuch konnte tatsächlich mit 1200 Würfen ordnungsgemäß beendet werden.
Eine zentrale A
nzeige auf einem großen Bildschirm zeigte den gut 400 Besuchern laufend den aktuellen Stand über die Wurfzahl und die verstrichene Zeit. Eine Zusatzanzeige zeigte zusätzlich den Durchschnitt der erfolgten Würfe pro Minute und es wurde offenbar, dass die Holler Judoka sich bis zum Ende hin sogar noch steigerten. Sie begannen mit 31 Würfen pro Minuten und steigerten sich kurzzeitig auf 32 pro Minute, sackten aber dann zum Schluss auf 31,9 Minuten wieder zurück. Durchgängig wurden natürlich schnelle Würfe auf die Matte gelegt und es war der klassische Hüftwurf, der am häufigsten zu sehen war. Nachdem den Aktiven auf der Matte klar war, dass sie sehr gut in der Zeit liegen, wurden insbesondere von den Bundesligakämpfern auch Serien mit spektakulären Würfen vorgelegt, die vielleicht nicht immer zeitoptimal, aber für die Zuschauer schön anzusehen waren.
Klaus Huchthausen, Bürgermeister aus Holle, der als aktiver Judoka und Schwarzgurtträger selber mit antrat war sichtlich beeindruckt von der kurzen Zeit „Ich bin begeistert, die Zeit verging im Fluge. Ich bin beeindruckt, dass so viele Judoka auf gutem Niveau das Tempo durchgehalten haben“. Auch Reiner Wegner, der in seiner Studienzeit in Göttingen als Judoka selbst mal in einer Mannschaft angetreten ist, war angetan. „ Ich fand es großartig, dass die Holler so ein breites Leistungsspektrum ihrer Mitglieder aufweisen. Da standen die Bundesligakämpfer neben den Jüngsten, die noch nicht mal 10 Jahre alt waren. Die Frauen warfen die Männer genauso schnell und auch die Senioren standen in nichts nach. Die beiden Ältesten Bernd Lühmann und Klaus Huchthausen waren mit ihren 57 Jahren bald 50 Jahre älter als die Jüngsten auf der Matte. Jana Sophie Bumair und Georg Giesemann sind beide Jahrgang 2007 und erst 8 Jahre alt.“
Fritz Rohr, langjähriger Präsident des Judo Kreisfachverbandes, vermerkte. „Diese 1200 Würfe waren zur 1200-Jahrfeier der Stadt Hildesheim die genau richtige Werbeaktion. Judo hat eine gute sportliche Vorgabe gemacht.“
Für den unbefangenen Zuschauer sah alles ganz einfach aus, aber es mussten einige organisatorische Hürden bewältigt werden. Gemeinsam hatten die Holler Judoka mit den Betreibern der Arneken Galerie diese Aktion geplant. „Wir mussten an Vieles denken – die Galerie ist ja in erster Linie keine Sporthalle, aber der Blick von jeder Etage auf die unterste Ebene des Erdgeschoss lädt ein – das schafft eine spezielle Atmosphäre. Aber nicht jede Stelle ist wiederum dafür geeignet. Der harte und glatte Boden ist gut für viele Besucher aber nicht für den Sport. Trotzdem haben wir Lösungen gefunden, dass dann zum Beispiel die Matten auch nicht rutschten konnten“, erzählt Dirk Fittkau, Centermanager. „Eine Wurfserie von 1200 Würfen mit so vielen Judoka auf nur einer Matte zu organisieren, war auch eine kleine Herausforderung für uns in Holle“ ergänzte Sven Scholz vom Holler Organisationsteam. „Unser größtes Problem war, beim Ablauf lange Wechselzeiten zu vermeiden. Aus jeder Gruppe war im Wechsel ein Werfer, der aus seiner Gruppe seine Judoka geworfen hat. Nach neun Würfen, war dann die nächste Gruppe dran. Der neue Werfer musste ohne Zeitverlust auf die Matte und dann die Judoka aus seiner Gruppe werfen. Da gab es anfangs kleine Schwierigkeiten. Wir hatten zur Vorbereitung nie alle zusammen, sodass alle von Anbeginn richtig wussten, wer was macht. Aber das hat sich dann nach den ersten Wurfserien sehr schnell eingespielt.“
4 Bilder von Heiko Haase und Kathrin Stille: Christophe Lambert mit dem Eröffnungswurf; Klaus Huchthausen, der Holler Bürgermeister in Aktion; alle Teilnehmer nach der gelungenen Aktion; die beiden Kampfrichter Jens Ahrenhold und Rainer Glawe
