Ein klares Stop gegen „sexualisierte Gewalt“
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- Veröffentlicht: Sonntag, 10. November 2013 15:44
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(bk) „Dieses Thema geht alle etwas an“, waren sich die Verantwortlichen des Vereins Judo in Holle einig und gingen in die Offensive, denn noch immer ist das Reden über sexulisierte Gewalt ein großes Tabu in der Gesellschaft. Reden ist aber besser als Schweigen und das beste Mittel, potentiellen Tätern ein deutliches "Stop" zu signalisieren.
Im Rahmen eines präventiven Trainer-Worshops unter der Leitung der Diplompsychologin Anja Werner hat der Verein Judo in Holle daher seine Trainer/innen sensibilisiert und das Schweigen gebrochen.
Als Leiterin der Erziehungsberatungsstelle des LK Celle beschäftigt sich Anja Werner seit 10 Jahren im Kontext ihrer Arbeit auch mit sexuellen Übergriffen.
„Verein und Trainer/innen müssen sich ihrer großen Verantwortung bewusst sein, denn Sie sind Vorbild, Ansprechpartner und Berater zugleich“, begründet die stellvertretende Vorsitzende von Judo in Holle Birgit Koch die Initiative. „Wir wollen die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen dabei unterstützen zu starken Persönlichkeiten zu werden, denn das verringert die Wahrscheinlichkeit , Opfer sexulisierter Gewalt zu werden."
„Judo ist eine Sportart, die geradezu prädestiniert ist, Kinder und Jugendliche zu starken Persönlichkeiten heranzubilden“, ist auch Anja Werner überzeugt. Zum Einen gehören die Judowerte Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit, Respekt, Bescheidenheit, Wertschätzung, Mut, Selbstbeherrschung und Freundschaft zum Leben eines jeden Judoka und werden schon von klein auf gelernt und gelebt. Zum Anderen lernen aber auch schon die Jüngsten die Stopregel einzuhalten, wenn es dem Partner beim Kämpfen zuviel wird. Ein klares, deutliches Zeichen, das es in jedem Fall einzuhalten gilt, ist dabei das Abschlagen.
Sie muss es wissen, ist sie doch auch selbst eine erfahrene Judo-Mutter und mit den Holler Judoka in besonderer Weise verbunden. Ihr Sohn Anton kämpft seit Jahren in der 2. Bundesligamannschaft von Judo in Holle.
Es brauchte daher nicht viel Überzeugungsarbeit Anja Werner als Referentin nach Holle zu lotsen.
Auch Antons Heimatverein, der Tus Hermannsburg, sowie der Bezirksjudoverband wurden bereits von ihr dabei unterstützt, mehr Sicherheit und Handlungskompetenz im Umgang mit diesem schwierigen Thema zu erlangen.
Mehrere Stunden lernten die Holler Judo-Trainer/innen gemeinsam und intensiv an praxisnahen Beispielen, Übergriffe und Grenzverletzungen zu erkennen und hinzusehen statt wegzuschauen. Gemeinsam wurden Handlungsstrategien entwickelt, wie sie die ihnen anvertrauten Kinder stärken und ermutigen können ebenfalls nicht zu schweigen und ihnen zu signalisieren, dass sie, ihre Anliegen, Bedürfnisse und Gefühle ernst genommen werden.
Den Teilnehmern wurde ein sehr informativer und nachhaltiger Workshop geboten, der zum Schutz unserer Kinder und Jugendlichen ein schwieriges Thema aufgegriffen und sexualisierter Gewalt ein deutliches Stopzeichen entgegensetzt .
