Christoph beim Pressetag in Kienbaum

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Veröffentlicht: Samstag, 14. Juli 2012 10:58

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„Mit dieser Truppe hätte ich keine Angst im Dunkeln und genausowenig für London“

(we) Mit diesen Worten zeigte Peter Frese, Präsident des Deutschen Judo Bundes (DJB), seine Zuversicht über die Erfolgsaussichten der elf nominierten Judoka für die Olympischen Spiele in London. „Sie strotzen alle vor Selbstbewußtsein und sie sind alle heiß, endlich auf die Matte gehen zu können.“ Charakterisierte Detlef Ultsch, der Bundestrainer für die Männer, den Vorbereitungsstand des Teams. Auch Manfred Birodt, Sportdirektor des DJB, wollte sich nicht festnageln lassen, mit wieviel Medaillen zu rechnen ist. „Wir haben eine sehr lange Qualifikationsphase von 2 Jahren hinter uns und wer diese Tortur hinter sich hat, der hat was drauf und dem ist auch was zuzutrauen.“ Und dann rückten sie doch mit einer Zahl heraus: „Wir haben unser Ziel erreicht, wenn wir mit je 2 Medaillen bei den Frauen und Männern nach Hause kommen.“

Selbst Ole Bischof, Olympiasieger von Peking und aktuell Weltranglisten-Vierter, schränkte seine mögliche Favoritenrolle ein. „Im Judo lassen sich keine Vorhersagen machen wie bei den Sportarten, deren Ergebnisse sich messen lassen. Hier sind Überraschungen jeder Zeit möglich, Christophe Lambert hat als kraußer Außenseiter bei den Europameisterschaften die Nummer 1 in der Vorrunde geworfen und danach weitere hochrangige Judoka. Nun ist er für die Spiele nominiert.“

Eine ausgelassene Mannschaft, die sichtbar untereinander gut harmoniert, präsentierte sich den anwesenden Journalisten am Pressetag. Auch die beiden niedersächsischen Judoka Christophe Lambert und Dimitri Peters zeigten sich in einer entspannten Stimmung. „Natürlich denken wir sehr viel an das, was in London auf uns zukommt, aber die richtige Nervosität beginnt erst morgens am Wettkampftag beim Wiegen,“ erzählt Dimitri Peters. „Aber ich freue mich schon richtig. Vor 4 Jahren war ich offizieller Trainingspartner in Peking und habe einiges mitbekommen. Nun bin ich endlich Starter in London.“

„Bei mir beginnt die Aufregung schon am Abend vorher und ob ich so richtig einschlafen kann, weiß ich nicht. Leider habe ich kein Patentrezept, wahrscheinlich muss ich mich mit Dima müdequatschen, “ offenbart Christophe Lambert. „Glücklicherweise gehöre ich nicht zu den Topfavoriten und es lasten auf mir daher nicht die riesigen Erwartungen. Ich kann viel unbefangener auf die Matte gehen. Meine Absicht ist es, Spaß am Kampf zu haben und mein Judo im Kampf durchzusetzen. So bin ich bei der EM angetreten und hatte damit Erfolg.“

Aktuell ist die Nationalmannschaft mit dem gesamten Nationalkader in Kienbaum / Berlin zum letzten gemeinsamen Training für 10 Tage zusammenkommen. Dabei ging es nochmal darum, an 3 Tagen alle hoch zu belasten und bis an ihre Leistungsgrenzen zu bringen. Dann findet nur noch Regeneration statt, um ausgeruht in London anzutreten. Zur Zeit sind alle elf Judoka in Topform und keiner ist von Verletzungssorgen belastet. Selbst das leidige Gewichtsproblem ist bei allen im Griff; vereinzelt sollen sogar noch einige Kilogrammreserven nach oben haben.

Bereits am Dienstag, den 25.07. wird die Abreise nach London sein, ein Teil des Gepäcks wurde schon jetzt vorabgeschickt. Das Einkleiden hat umfangreiche Bekleidung eingebracht, was nicht mehr über gewöhnliche Koffer untergebracht werden kann. Dafür müssen sich alle Sportler genauen Bekleidungsvorschriften unterwerfen und dürfen nicht mit eigener Bekleidung auftreten.

Erst einen Tag vor der Eröffnungsfeier findet die Auslosung der Wettkampflisten statt, wobei Judo gleich am ersten Tag mit der untersten Gewichtsklasse beginnt. Die einzige bekannte Vorgabe ist das Setzschema für die besten acht Judoka, damit sie erst so spät wie möglich aufeinander treffen.