Christophe Lambert 5. Platz auf World Cup in Venezuela
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- Veröffentlicht: Samstag, 16. Juli 2011 20:07
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(we) „Ich fühle mich um die Medaille betrogen“ war der verbitterte Ausspruch von Christophe Lambert nach dem Kleinen Finale um Platz drei auf dem World Cup in Porto la Cruz, einer Küstenstadt in Venezuela. „Was soll ich noch sagen: Wenn man im Kampf um Bronze zweimal Ippon wirft, davon einmal nix gegeben wird und einmal für den Gegner.“ schrieb er auf seiner Homepage.
Nach drei Siegen in der Vorrunde und einer Niederlage im Halbfinale mußte er sich im Kleinen Finale dem Polen Krzystof Weglarz (43. der Weltrangliste) stellen. Er geriet anfänglich mit einer hohen Unterwertung in den Rückstand und konnte sich aber vorarbeiten durch verschiedene Aktionen. Es gelang ihm dann einen eindeutigen Ippon-Wurf, der vom Mattenrichter auch so gewertet wurde aber anschließend ohne Angaben von Gründen wieder zurückgenommen wurde. Ein zweiter Wurf mit klarer Ipponwertung wurde seinem Gegner gegeben, was in der gesamten Halle auf komplettes Unverständnis stieß. Mit diesem fünften Platz konnte er sich in der Weltrangliste nur um 20 Punkte verbessern und hat mit 108 Punkten sich um fünf Plätze auf Platz 67 verbessert.
Etwas kleiner in der Teilnehmerzahl als in der Woche zuvor in Miami waren aus 37 Nationen 230 Judoka angetreten. Das deutsche Team, das mit nur sechs Judoka angereist war, konnte mit einer Goldmedaille durch Marlen Hein (bis 57kg) und einer Silbermedaille durch Aaron Hildebrand (bis 90kg) recht erfolgreich abschneiden.
In dem 23köpfigen Starterfeld der Gewichtsklasse bis 90kg waren neben Christophe Lambert noch zwei weitere deutsche Judoka, die sich erhofften durch eine erfolgreiche Teilnahme ihre Platzierung in der Weltrangliste zu verbessern. Sie alle haben zur Zeit noch keine gute Position und sind auf Erfolge angewiesen, wobei in diesem Dreierfeld Aaron Hildebrand mit seiner Silbermedaille 60 Punkte gutgeschrieben bekam und nun mit 133 Punkten den 56. Platz belegt.
In der Vorrunde begann Christophe Lambert vielversprechend, da er den Amerikaner Jacob Larsen (69. der Weltrangliste) nach über einer Minute mit Ippon voll aufs Kreuz legte. Auch gegen den Schweizer Ciril Grossklaus konnte sich der Holler mit einer Ippon-Wertung nach knapp vier Minuten durchsetzen. Der Kampf um den Poolsieg verlief nicht ganz so glatt, da er gegen den 20. der Weltrangliste und den Bronzemedaillengewinner vom Wochenende zuvor in Miami, den Kanadier Alexandre Emond, sehr schnell mit einer hohen Unterbewertung in Rückstand geriet. Aber die Antwort ließ nicht lange warten, bereits nach einer Minute warf er mit einer Ippon-Wertung. Im kleinen Finale sah er sich einem bekannten Gegner gegenüber, Milan Randl aus der Slowakei, gegen den er eine Woche zuvor mit Kampfrichterentscheid gewann. Christophe Lambert dominierte die gesamte Kampfzeit und sein Gegner erhielt bereits eine Strafe wegen Passivität und dann wurde Christophe Lambert übermütig riskant. Er wollte erneut Ippon werfen und wurde durch eine unsichere Grifftechnik mit Ippon ausgekontert. Der Traum von einer Finalteilnahme war ausgeträumt und es blieb nur noch das kleine Finale, das er verlor. Die Chance, nun endlich eine Medaille auf einem World Cup zu erringen, hat er gleich am kommenden Wochenende in San Salvador, Hauptstadt von El Salvador.
Foto (1839): Christophe Lambert bei der Kontrolle des Judoanzuges unmittelbar vor Kampfbeginn; ein Kampfrichter prüft mit einer speziellen Messvorrichtung, ob die Ärmel nicht zu kurz und nicht zu eng sind. Bei Verstoß wird der Judoka disqualifiziert.