Universiade in Thailand
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- Veröffentlicht: Dienstag, 14. August 2007 12:43
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Der Adrenalinpegel steigt
(we) “Bitte mir heute nicht meine Wettkampfliste zeigen – ich will nicht
wissen wer mein erster Gegner morgen sein wird.” Aussert sich mit gewisser
Nervositat Christophe Lambert in der Judo-Halle bei der 24. Unversiade der
Hochschulen in Bangkok. Heute begannen bereits die ersten Kampfe im Judo
jedoch ohne deutsche Beteiligung, weil fur die vierzehn Gewichtsklassen nur
vier Frauen und mit Christophe Lambert nur ein Mann nominiert wurden.
“Die Stimmung ist im deutschen Team gut, bis heute haben wir unsere
Erwartungen voll ubertroffen. Wir haben bereits neun Goldmedaillen geholt
und sind hinter Korea auf Platz funf.Und aus Hildesheim hat Katharina
Schiller mit der Bronzemedaille in der Staffel 4 x 100m Freistil zum
bisherigen guten Abschneiden beigetragen.” Besonders die Schwimmer und
Schutzen haben fur die gute Bilanz im 115 kopfigen deutschen Aufgebot
gesorgt.
“Wir Sportler sind alle im athletischen Dorf untergebracht. Das ist hier so
ahnlich wie bei der Olympiade.” Die 12.000 Sportler aus 158 Nationen sind im
student. Wohnheim auf dem Gelande der Thammasat Universitat untergebracht.
Dort sind auch eine Reihe grosser Sportanlagen mit mehreren Hallen und
Stadien. Die grosszugige Sportanlage war bereits Austragungsort fur die
Asienspiele. Aber nicht nur die Art der Austragung nimmt Bezug auf die
olympischen Spiele, auch die Eroffnungsfeier brauchte den Vergleich nicht zu
scheuen. In Anwesenheit des Prinzen Sirivannavari Nariratana wurde in einer
feierlichen Zeremonie die Spiele eroffnet. Wie bei den olympischen Spielen
begann die dreistundige Feier mit dem Einzug der 158 Nationen vor 35.000
Zuschauer. Nach dem Schwur der Sportler und Kampfrichter und dem Anzunden
der Flagge begann der zweite beeindruckende Teil. 3000 Kunstler zeigten eine
pantasievolle beeindruckende Show gepragt aus einer bunten spannenden
Mischung mit traditionellen Elementen thailandischer Kultur und moderner
internationaler Kunst, was fur den unbefangenen Zuschauer als gelungen
bezeichnet kann.
Nur in einem Punkt haben die Thailander Organisatoren, die bislang fur den
Aussenstehenden alles im guten Griff haben, nicht das Niveau erreicht. Es
fehlen Zuschauer. Bereits im riesigen Rajamangala Stadium mit 65.000
Sitzplatzen blieben bei der Eroffnungsfeier viele Range unbesetzt. In den
Sportstatten sind kaum externe Zuschauer zu sehen, die Unterstuzung kommt
aus dem eigenen Team. Selbst in der englischsprachigen Tageszeitung “Bangkok
News” wurde in einem Artikel offen Klage gefuhrt, dass keine Zuschauer
anwesend sind und deswegen die ersten Handler ihre Stande abgebaut haben,
weil sie nur geringe Einnahmen haben, die die Standgebuhren nicht abdecken.
Selbst die Taxifahrer, die zum Ort des Geschehen raussfahren sollen, kennen
die Veranstaltung und den Austragungsort nicht. In dem grossflachigem Gebiet
der thailandischen Hauptstadt befindet sich alles am Stadtrande und das Netz
der offentlichen Verkehrsmittel hat diesen Bereich nicht grosszugig
abgedeckt. Fast zwei Stunden mit dem Bus oder eine knappe Stunde mit dem
Taxi mussen eingeplant werden, um von der Innenstadt hinauszufahren.
“Na klar, es ware geiler, wenn viele Zuschauer in der Halle waren – aber das
ist heute meine geringere Sorge. Ich habe heute wieder verstarkt Schmerzen
in den Rippen, eine Verletzung, die ich mir noch kurz vor meinem Abflug im
Bundesliga-Kampf zugezogen habe. Ich will nicht klagen – die Bedingungen
sind top. Wir haben gutes Essen, tolle Unterbringung, hervorragende
Betreuung – also daran fehlt es nicht. Wir haben auch viele Angebote, um uns
Bagkok anzuschauen, aber so oft habe ich das nicht genutzt – vielleicht
spater.” Nicht unbedeutend wird der Faktor Klima sein, der fur die deutschen
Sportler recht ungewohnt ist. Hohe Temperaturen von deutlich uber 30 C mit
sehr hoher Luftfeuchtigkeit bereiten doch einige Schwierigkeiten. Die Hallen
haben effektive Klimaanlagen, was aber auch belastend sein kann, denn der
deutliche Wechsel zwischen drinnen und draussen muss verkraftet warden.
Morgen ist es dann soweit – um 12 00 Uhr Orstzeit, in Deutschland ist es
noch 07 00 h, wird Christophe Lambert mit 37 weiteren Kampfern in der
Gewichtsklasse bis 81kg antreten. Sein erster Gegner wird O. Simmonds aus
Panama sein, was der Holler Judoka aber noch nicht wissen will “dann kann
ich besser schlafen und mache mir noch keinen Kopf.” – vielleicht hilft es.
Wer auf den nachsten Bericht nicht verzichten will, kann uber internet fast
live den Verlauf der Wettkampfe verfolgen.
Von der Seite
http://10.240.70.253 sind die Ergebnisse aller Sportarten zu entnehmen.