Über 500 Studenten hatten sich in Magdeburg zur Deutschen Hochschulmeisterscharft eingefunden, die vom Allgemeinen deutschen Hochschulbund (adh) organisiert wurden. Im Gegensatz zu den Meisterschaften des Deutschen Judobundes gab es keine vorgelagerten Qualifikationsserien, sodass sich in Magdeburg Studenten sehr unterschiedlichen Niveaus einfanden.

 

Für die Leistungsträger der Nationalmannschaft stand das Ziel einer Nominierung zur Unversiade im Hintergrund, die in diesem Jahr im August in Thailand stattfinden werden. Dann werden knapp 10.000 Studenten aus 150 Nationen in aktuell 12 Sportarten antreten. Die Nominierung übernimmt der adh, wobei bedingt durch die knappen Mittel nur einige wenige teilnehmen dürfen und somit im Bereich Judo nur 4-6 Judoka hinfahren werden. Große Aussichten zur Teilnahme an diesem nach der Olympiade zweitgrößten Sportfest hat Christophe Lambert, der nach einem holprigen Start zum Jahresanfang, nun auch international reüssieren konnte. Sein neuester Titelgewinn kann ihm bei der Nominierung hilfreich sein. „Das ist nicht sicher, weil der Bundestrainer eventuell mich auch zu einem anderen Großturnier haben will.“

 

In der Gewichtsklasse bis 81kg hatten sich mit 74 Meldungen die meisten Teilnehmer eingefunden, sodass der Wettkampf in dieser Gewichtsklasse mit sechs Vorrunden bis zum Finale sich über acht Stunden hinzog. Christophe Lambert konnte seine vier Vorrundenkämpfe bis zum Poolsieg ohne Mühe jeweils mit Ippon-Wertung und ohne Gegenpunkte vorzeitig entscheiden. Die erste richtige Herausforderung hatte erim Halbfinale gegen den Leipziger Roman Schulze, den er auf einem Bundesranglistenturnier nur knapp besiegen konnte. Diesmal jedoch zeigte sich die stärkere Entwicklung aus diesem Jahr und er beherrschte über die gesamte Kampfzeit seinen Gegner und Christophe Lambert gewann nach fünf Minuten mit einer großen Unterbewertung. Das Finale ging schneller über die Matte, da nach einer guten Minute ein erfolgreicher Ippon über Dominic Hofmann von der Uni Mainz den Titelgewinn sicherte.

 

Für Maike Heinz kam der Sieg schneller zu stande, da in ihrer Gewichtsklasse bis 78kg nur acht Judoka antraten. Mit zwei Ippon-Siegen in der Vorrunde stand sie bereits im Finale. Ihre Gegnerin Franziska Rietz von der Uni Jena konnte kaum Maike Heinz etwas entgegensetzen, die sehr schnell mit einer großen Unterbewertung in Führung ging. Bereits nach knapp zwei Minuten konnte der entscheidene Wurfansatz erfolgreich umgesetzt werden und der Titelgewinn war sicher gestellt. „Ich bin recht zufrieden“ strahlte die glückliche Siegerin. „Letztes Jahr belegte ich den zweiten Platz und nun habe ich den Titel gewonnen.“

 

Christine Sylle hatte in den zwanzigköpfigen Teilnehmerfeld sechs Kämpfe zu absolvieren. In der dritten Runde scheiterte sie an der späteren Siegerin Iljana Marzok. In den drei weiteren Kämpfe in der Trostrunde gewann sie im Kleinen Finale mit Ippon gegen Johanna Riede von der Uni Halle.

 

Für Christian Hurnaus waren bei 16 Teilnehmer fünf Kämpfe bis zum Gewinn der Bronzemedaille erforderlich. er verlor im zweiten Kampf gegen den späteren Sieger Steffen Krüger von der Uni Köln und gewann nach zwei Siegen in der Trostrunde das Kleine Finale Michael Grassl von der Uni München.

 

Pech hatte der Holler Tristan Behrens von der Uni Hildesheim, der sich im Halbfinale der Gewichtsklasse bis 66kg gegen Daniel Lenk von der Uni Köln ernsthaft am Rücken verletzte und somit für den Kampf um die Bronzemedaille später nicht antreten konnte.

 

 

Foto v.l.n.r.: Christian Hurnaus, Christine Sylle, Maike Heinz, Christophe Lambert