Judo international - Italien
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- Veröffentlicht: Montag, 04. Juni 2007 07:35
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Christophe Lambert gewinnt Gold in Italien
(we) „Ich muss los und meine Nationalhymne hören“ waren die letzten hastigen Worte am Handy noch völlig außer Puste zwischen der kurzen Pause zwischen dem erfolgreichen Finalkampf und seiner Siegerehrung bis 81kg, die Christophe Lambert ganz schnell nach Hause abgab. Auf dem 23. Turnier „Tre Torri“ im italienischen Porto Sant Elpidio (Adria-Küste) gewann der Holler Judoka sein erstes internationales B-Turnier, bei dem aus zwanzig Nationen fast 250 Judoka teilnahmen. Bei den Männern war die Goldmedaille von Christophe Lambert die einzige, während bei den Frauen noch Severine Pesch (-48kg) und Josefine Vostry(-78kg) Gold holten. Seine Vereinskameradin Maike Heinz (-78kg) konnte sich mit einem undankbaren aber beachtlichen fünften Platz behaupten.
Mit 32 Kämpfern war die Gewichtsklasse bis 81kg gut besetzt und wurde durch die Teilnahme des amtierenden Vizeweltmeisters Abderrahama Benamadi aus Algerien, den amtierenden Juniorenweltmeister Mickael Remilien aus Frankreich und dem alten Vizeweltmeister Budolin Aleksei nochmal aufgewertet. Christophe hatte das Losglück, nicht bereits in der Vorrunde auf die Topfavoriten zu stoßen. Die erste Begegnung war bereits nach drei Minuten beendet, nachdem der Holler gegen den Holländer Lex Niekoop mit zwei großen Unterbewertungen gewann. Der anschließende Kampf um den Poolsieg ließ Spannung aufkommen, weil er gegen den Portugiesen Andre Martins mit einer großen Unbewertung gegen zwei mittlere Wertungen im Rückstand lag. Dreizehn Sekunden vor Ablauf der regulären Wettkampfzeit von fünf Minuten gelang ihm eine Aushebertechnik, die mit Ippon bewertet wurde. In Halbfinale stand er dem ihn nicht unbekannten Timo Prellwitz aus Halle gegenüber, den er bereits im Halbfinale bei den letzten Deutschen Meisterschaften mit Ippon besiegte. Diesmal gelang nur eine mittlere Wertung, aber die reichte zum Sieg. „Ich war mit diesem Sieg zufrieden, denn endlich gelang es mir mal einen kleinen Vorsprung über die Zeit zu halten. Ich habe in der letzten Zeit zu häufig verloren, weil ich zum Ende unkonzentriert wurde. Ich habe darauf geachtet und es hat endlich geklappt.“
Im Kampf hatte sich Christophe Lambert eine schmerzhafte Schulterverletzung zugezogen und wußte kurze Zeit später, dass kein geringerer als Aleksei Budolin aus Estland sein Finalgegner war. „Ich war der krasse Außenseiter; gegen ihn hatte ich bereits vor einem halben Jahr beim Bundesligafinale gegen Abendsberg verloren und dann mit meiner verletzten Schulter, waren meine Aussichten nicht wirklich blendend. Aber ich war von meiner Fortuna-Apotheke vorzüglich eingedeckt worden, weil ich schon zuvor an der Schulter Schmerzen hatte.“ Vier Stunden Zeit hatte Christophe Lambert Zeit um sich mit Salben und Massagen für den Kampf gegen 22:00 Uhr fit zu machen. „Ich war hoch motiviert und meine Schmerzen waren im Kampf wie weggeblasen. Viereinhalb Minuten konnte keiner punkten und der Kampf verlief ausgeglichen. Dann setzte Budolin etwas halbherzig an und ich erkannte instinktiv die Lücke zu einem Konter, der mir glückte und eine große Unterbewertung einbrachte. Die letzten dreißig Sekunden habe ich nichts anbrennen lassen und dann tatsächlich gewonnen. Ich glaube Tre Tori bringt mir Glück, weil ich hier schon vor zwei jahren die Bronzemedaille gewonnen habe.“
Dieser hoffnungsvolle Erfolg bringt Christophe ein Schritt näher zur möglichen Nominierung zur Weltmeisterschaft der Hochschulen in Thailand in diesem Sommer.
Maike Heinz hatte neun Judoka im Teilnehmerfeld und verlor in der Vorrunde gegen Soheir Madani aus Algerien und später in kleinen Finale gegen die Kanadierin Amy Cotton. Sie wird in zwei Wochen wie Christophe Lambert in Slowenien am nächsten internationalen Turnier teilnehmen.