Judo Europameistermannschaft der Vereinsmannschaften

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Veröffentlicht: Dienstag, 17. Dezember 2013 08:04

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(we) Christophe Lambert mit Ilias Iliadis in einer Mannschaft.

Auf den letzten Drücker vor dem Weihnachtsfest findet am 4. Advent in Paris die Europameisterschaft der Vereinsmannschaften statt. Aus Deutschland hat sich der deutsche Meister und Vorjahressieger in Istanbul, der bayrische TSV Abensberg erneut qualifiziert. Mit im Team als Fremdstarter sind zwei Niedersachsen, Christophe Lambert aus Holle und der Olympia-Dritte aus Rothenburg, Dimitri Peters.

Für Christophe Lambert ist es nur ein Gastspiel und nicht der Wechsel zur besten Mannschaft der 1. Bundesliga, die per Dauerabo den Titel des deutschen Meisters fest gebucht hat. Die Abensberger sind gleicher Maßen international sehr stark – im letzten Jahr holten sie bereits zum sechsten Mal den Titel. Mit einem hohen Anteil von Nationalkadern aus Deutschland und aus anderen Ländern sichern sie sich jedes Jahr international die vorderen Plätze. Sie gehören auch in diesem Jahr wieder zu dem Kreis der Topfavoriten. Ein ganz besonderer Kämpfer ist der Wahlgrieche Ilias Iliadis, der jetzt schon in der inter-nationalen Judowelt als eine Legende gilt.
Erst seit 1960 werden diese Meisterschaften ausgetragen und führen selbst in der internationalen Judowelt zu Unrecht ein Schattendasein. In diesem Jahr werden 20 Männer- und 15 Frauenmannschaften aus 12 Ländern antreten, um an einem Tag den Europameister auszukämpfen. Die Mannschaften haben nur fünf Gewichtsklassen unter Fortlassung der unteren und Zusammenlegung der beiden oberen. Auf vier Matten werden die Kämpfe ausgetragen, wobei die Vorrunde der Männer mit vier Fünfer-Pools gebildet werden, in denen jede Mannschaft viermal antreten wird und dann nur die beiden besten in das Viertelfinale kommen. Die Finalisten werden dann nach einem langen Tag sieben Begegnungen aus-getragen haben. Wer den Weg nach Paris nicht auf sich nehmen will, kann im Internet-Fernsehen der Europäischen Judo-Union unter eju.net live die Kämpfe auf allen 4 Matten verfolgen.

Interview mit Christophe Lambert

Redaktion: „Was bedeutet es auf einmal für eine andere deutsche Vereinsmannschaft bei den Europameisterschaften anzutreten? Ist das der Wechsel in eine andere Mannschaft?“

Christophe Lambert: „Die EM ist was anderes als die Nationale Liga und ich werde zur kommenden Saison Holle nicht verlassen, obwohl ich gerne auch mal für Abensberg in der Bundesliga kämpfen würde. Das ist wie beim Fußball mit Bayern München, da möchte jeder Fußballer mal hin. Es ist für mich auch eine Ehre, auf dieser internationalen Ebene antreten zu dürfen.“

Redaktion: „In der Mannschaft ist auch Illias Illiades, den du bei der Europameisterschaft 2012 vor den Olympischen Spielen spektakulär besiegt hast und somit dir erlaubte, das Ticket für London einzulösen. Was ist das für ein Gefühl, mit dem in einer Mannschaft zu sein?“

Christophe Lambert: „Ich freue mich mit den besten der Welt in einem Team zu kämpfen. Er wird wohl in der gleichen Gewichtsklasse bis 90kg antreten und wir werden uns die Kämpfe teilen. Wir beide kennen uns und da wird es keine Geschichten geben. Jeder verliert mal gegen irgendeinen auf kleinen als auch auf großen Turnieren, da darf man nicht nachtragend sein.

Redaktion: „Eine lange Verletzungspause liegt zurück, bis auf die Bundesligakämpfe gab es keine besonderen Turniereinsätze, wie ist die Form für diese Europameisterschaft.“

Christophe Lambert: „Ich habe bewusst keine Turniere wahrgenommen, um gezielt ein solides Aufbautraining zu machen. Im September bin ich durch die lange Verletzungspause bis auf 82kg abgesackt – ich musste durch Krafttraining wieder aufbauen. Jetzt bringe ich endlich über 90kg auf die Waage und seit kurzem mache ich Schnellkraft und auch wieder Kampftraining. Ich fühle mich fit, wie seit langem nicht mehr; klar wäre es besser, wenn ich vorher noch mal ein Turnier gehabt hätte. Aber ich konnte das nicht mit der Trainingssystematik in Einklang bringen.“

Redaktion: „Das Medizinstudium soll sich dem Ende nähern, wie geht es weiter?“

Christophe Lambert: „Anfang April habe ich mein Examen, danach will ich meine bereits begonnene Promotionsarbeit beenden und dann schließt sich das „praktische Jahr“ an. Im Sport habe ich mein Ziel die Teilnahme für die Olympischen Spiele 2016 in Brasilien nicht aufgegeben. Nächstes Jahr werde ich sehen, ob ich berechtigte Aussichten habe und genug finanzielle Unterstützung für die Vorbereitung zusammenbekomme.“

Foto W. Ernst „Der angenehme Geschmack des internationalen Erfolges in der Mannschaft ist Christophe Lambert nicht unbekannt; bereits 2011 bei der Europameisterschaft gewann er in Istanbul mit der Nationalmannschaft die Bronzemedaille.“