„Ich kämpfe weitherhin für Holle – obwohl ich kurz davor war schwach zu werden.“

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Veröffentlicht: Montag, 08. April 2013 22:35

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(we) „Auch in der nächsten Saison werde ich für Holle in der Bundesliga kämpfen und habe somit das Angebot ausgeschlagen zum Ligaprimus nach Abensberg zu wechseln“, gab Christophe Lambert bereits kurz vor Saisonende der Judo Bundesliga bekannt und sorgte für ein Ende der Wechselgerüchte zum besten Verein aus der Nähe von München mit Abo-Garantie auf den deutschen Mannschaftstitel.

Auch in der Judo-Bundesliga gibt es Abwerbungen und Wechsel zu anderen Mannschaften. Sie finden aber auch nicht so häufig statt, weil viele Kämpfer sich ihrer Mannschaft verpflichtet fühlen. Die meisten Wechsel ergeben sich beim Auf- und Abstieg einer Mannschaft, oder zu Mannschaften, die in der anderen Liga kämpfen.

In einem Gespräch erläuterte Christophe Lambert seine Motive in Holle in der 2. Liga zu bleiben. „Ich hatte bereits 2006 Angebote aus Abensberg, als ich noch für Witten in der 1. Liga gekämpft habe. Ein Angebot aus Abensberg ist wie ein Angebot von Bayern München oder Real Madrid. Die haben nicht nur höhere Aufwandsentschädigungen sondern die kämpfen auch auf europäischer Ebene im Europacup. Das ist verlockend. Abensberg hat in seinen Reihen viele Olympiamedaillengewinner, so auch Ilias Iliades. Wahrscheinlich wäre ich dann nur die Nummer Zwei.“

Red.: „Wie wichtig ist das Geld bei einem Wechsel?“

Lambert: „Als Student, wie bei mir, ist das nicht zu verachten. Letztendlich gilt für jede Mannschaft – mit Geld hole ich mir die Besten ran und bin an der Spitze. Holle könnte glatt in der 1. Liga kämpfen, wenn das Geld reichen würde, um nur die niedersächsischen Kämpfer nach Niedersachsen zurück zu holen. Aber dafür sind Sponsoren nötig.“

Red.: „War die Entscheidung schwierig sich für Holle zu entscheiden?“

Lambert: „Zum Einen wollte ich schon immer mal ganz oben kämpfen, aber andererseits ist Holle so was wie meine Judofamilie. Hier bin ich groß geworden und hier habe ich immer meine Unterstützung bekommen. Holle hat mir viel geholfen, den Weg nach London zu bewältigen. Das will ich keinesfalls vergessen. Natürlich waren auch Skrupel dabei. Vor London konnte ich wegen der Vorbereitung nicht antreten und dann unmittelbar nach London habe ich mich verletzt und stand wieder nicht zur Verfügung. Die Mannschaft ist wunderbar, das macht mit denen viel Spaß und ein ganz wichtiges Argument: In Holle zu kämpfen, ist höchste Motivation für mich. Das will ich nicht missen.“

Red.: „Gibt es Pläne in Holle, in die 1. Liga aufzusteigen?“

Lambert : „Im letzten Jahr war die Saison durchwachsen, wir haben unnötige Niederlagen einstecken müssen, weil unsere 1. Reihe heftige Ausfälle hatte. Es zeigte uns aber auch, dass die Personaldecke der Leistungsträger dünn ist. Das Trainingsniveau ist doch recht unterschiedlich. Wir müssen uns in der kommenden Saison erstmal wieder neu aufstellen und sehen, wo wir landen. Danach kann ich diese Frage sicherer beantworten.“

Red.: „Gibt es neue Verstärkung für Holle?“

Lambert: „Wir stehen mit verschiedenen Kämpfern im Gespräch. Unser Ruf ist nicht schlecht, sodass auch eine gewisse Bereitschaft besteht. Wir haben uns mit Niedersachsen und auch Belgiern und Franzosen verstärkt. Also wir bauen jetzt schon daran in die 1. Liga aufzusteigen.“

Foto (Heiko Haase) Christophe Lambert