Olympia-Starter Christophe Lambert nur als Coach für die Mannschaft dabei

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Veröffentlicht: Dienstag, 12. Juni 2012 11:07

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(we) Christophe Lambert, frisch aus einem Vorbereitungstrainingslager der Nationalmannschaft zurückgekehrt, war nicht angetreten. „Ich muss jetzt bis zu den Spielen aufpassen und ich hatte quasi ein Startverbot, um kein unnötiges Verletzungsrisiko einzugehen. Klar, mir hatte es in den Fingern gejuckt, auch auf die Matte zu gehen, aber ich musste vernünftig entscheiden.“ Dafür war sein Programm an dem Tag zuvor recht voll gepackt. Bereits am Morgen um 08:00h stand bei ihm ein Filmteam vor der Tür, um für die NDR-Sendung „Hallo Niedersachsen“ zu drehen.

Nach Aufnahmen am Frühstückstisch mit der Familie ging es im Holler Dojo weiter, um Szenen aus der Trainingsarbeit festzuhalten. Dabei war sein Partner zuerst der Belgier Jean Docquier, der gleichzeitig Vereinsmitglied in Holle ist. Später stieß noch der zweite niedersächsische Starter, Dimitri Peters vom TuS Rotenburg dazu. Gemeinsam zeigten sie noch eine Reihe ihrer Spezialtechniken. Parallel dazu fand ein großes überregionales Training mit über 130 Kindern statt, das im zweiten Teil von den beiden Olympiastartern geleitet wurde. Nach einer langen Autogramstunde stellten sich beide noch vor Beginn der Bundesligabegegnung einem Pressegespräch.  

„Nicht nur ich habe mich zu den Spielen qualifiziert, sondern ein ganz großes Team um mich herum, die alle zu mir gehalten haben. Ich alleine hätte das nie geschafft“, bewertete der Holler Judoka seine seit langem erträumte Nominierung zu den olympischen Spielen. „Ganz viel hat mir mein Bruder Maxime geholfen. Wir haben stundenlang Trainingsanalysen gemacht, über die Gegner Videos gesehen, deren Wettkampfstil studiert und daraus Strategien für mich entwickelt. Mit den Trainern haben wir dann auf der Matte Situationen durchgespielt“, begann Christophe sein großes Unterstützerumfeld aufzulisten. Sein Trainer Bernd Lühmann hob hervor, dass „Christophe sich sehr oft hat durchbeißen müssen. Die Erfolge sind ihm nicht zugeflogen, aber nach jeder Niederlage ist er wieder aufgestanden und dann noch energischer trainiert.“ 

„Der gleiche Wille und das Durchhaltenvermögen waren auch für Dimitri kennzeichnend. Zusätzlich war sein Talent früh erkennbar. Er hat spät angefangen und ist ganz schnell nach vorne gekommen“, charakterisiert rückblickend Volker Mitschke den Weg seines Zöglings aus Rotenburg. „Manchmal benötigte er zwei Anläufe, um oben zu landen. Das war so mit seinem ersten Titelgewinn auf einer deutschen Meisterschaft und das war auch so 2004, als er zum engeren Favoritenkreis der Olympiaaspiranten gehörte. 2004 konnte er nicht mit nach Peking fliegen, aber jetzt hat es für London geklappt.“ 

„Ich war mir nie so sicher und konnte nicht immer den Optimismus der anderen um mich herum teilen. Gerade für 2004 ist auch einiges schief gegangen. Nun hat es geklappt. Ich bin zwar nicht der Favorit, aber alle, die vor mir auf der Weltrangliste stehen, habe ich schon mal geschlagen. Und die Favoriten haben auch Nerven und die müssen mit dem Druck der Olympischen Spielen genauso zurecht kommen wie ich. Da liegt viel Überraschung drin. Ich werde mich jetzt ganz ruhig vorbereiten und mit ruhigem Kopf antreten.“