Tabellenzweiter nach Sieg über Berlin
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- Veröffentlicht: Montag, 12. September 2011 19:29
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(we) Einen Auswärtssieg über den SV Berlin 2000 mit 7:5 (67:47) hat nicht ganz unerwartet die Mannschaft von Judo in Holle auf den zweiten Tabellenplatz gebracht. Dafür kam die Niederlage des Tabellenersten, KSC Asahi Spremberg gegen SV Motor Babelsberg um so überraschender. Sie verloren mit 8:6 und haben nur noch einen knappen Punkt Vorsprung vor Holle und Babelsberg.
In fast vollständiger Besetzung des Leistungskaders reisten die Holler ohne Christophe Lambert (bis 90kg) und Anton Werner (81kg) an. Der Auftakt begann nicht so ermutigend, weil in den beiden zuerst ausgekämpften Gewichtsklassen plus 100kg und bis 66kg Julian Repke und Thilo Koch ihre Punkte abgaben und die Holler gegen den Rückstand ankämpfen mußten. Dies gelang mit drei weiteren Siegen in Folge durch Senne Wyns ( bis 60kg), Maxime Lambert (bis 81kg) und Max Rollwage (bis 100kg). Jean Docquier (bis 90kg) konnte gegen Maximillian Schubert keinen Wertungspunkt erzielen, so dass für beide Mannschaften kein Wertungspunkt auf ihr Konto ging. In der letzten Einzelbegegnung bis 73kg gewann Ephraim Neumann seinen Kampf und holte für die Holler somit den vierten Punkt. Damit stand es zur Halbzeitpause 4:2 für Holle.
Es wurde noch mal spannend.
Bedingt durch das Reglement mußte in drei Gewichtsklassen gewechselt werden, wobei die Holler ihre drei Belgier insgesamt auch nur viermal einsetzen durften. Mit der nicht in allen Gewichtsklassen dicken Personaldecke, blieb für die Wechsel nicht viel Spielraum. Die Schwachstellen waren bekannt, spannend war nur, wie die Berliner wechseln würden, da auch sie Lücken hatten. Wie schon zuvor gaben die Holler ihren Punkt in der obersten Gewichtsklasse ab, denn auch Malte Rollwage konnte sich nicht durchsetzen. Dafür gewann Thilo Koch seinen zweiten Kampf. Bis 60kg verlor Alexander von Horn. Maxime Lambert sorgte mit seinem Sieg für den Zwischenstand von 6:4. Nun hätte Max Rollwage mit einem Sieg über Matthias Konitz den Sack zumachen können und den Sieg vorzeitig für Holle klar machen können. Anfangs sah es danach aus, weil Max Rollwage mit einer großen Unterbewertung in Führung ging. Leider konnte er diesen bequemen Vorsprung nicht halten können. Konitz drehte auf und Max Rollwage brach ein und verlor mit Ippon. Die Berliner kamen mit 6:5 ran. Nun hätte es Jean Docquier erneut gegen Schubert klar machen können, aber auch dieser Kampf verlief ohne Wertung und es wurde kein Punkt vergeben. Damit lag es Kevin Haine (bis 73kg) in der Verantwortung, den Sieg perfekt zu machen, oder bei einer Niederlage mit einem Unentschieden nach Hause zu fahren. Aber der tat sich mit seinem Gegner schwer. Er kam mit ihm über weite Strecken nicht klar. Erst vierzehn Sekunden vor Ablauf der Kampfzeit kam der befreiende Wurf mit Ippon-Wertung und somit der eindeutige Sieg.
Die Holler hatten zum zweiten Mal in dieser Saison einen Tabellenzweiten (zuvor Babelsberg) besiegt und sind selber auf diesem Tabellenplatz. „Das entsprach meiner Erwartung, wobei wir Punkte unerwartet abgegeben haben. Aber es hat gereicht – wir können zufrieden sein.“ bewertete der Mannschaftssprecher Maxime Lambert den Sieg.
Kopfzerbrechen bereitet ein neues Problem, das bis zum Sieg über die Berliner und der gleichzeitigen Niederlage des Tabellenersten keiner in Holle gesehen hat. Sie müssen sich mit dem Gedanken eines möglichen Aufstieges vertraut machen. Die Spremberger haben verloren, weil ihnen wichtige Kämpfer durch schwere Verletzungen ausfielen. Die Saison hat nur noch zwei Kampftage und bereits in zwei Wochen findet die nächste Begegnung statt. Sollten sich die Spremberger selbst auf eigener Matte gegen die Berliner so geschwächt zeigen, dann ist die Tabellenspitze für Holle zum Greifen nahe. Die Holler haben den Tabellenvorletzten, die bislang sieglosen Braunschweiger zu Gast. Ein Sieg erscheint nach heutigem Stand der Papierlage als sehr wahrscheinlich.
„Das kommt jetzt ein bißchen schnell – wir haben das ganze erst frühestens fürs nächste Jahr in den Fokus genommen. Durch die Regelung, dass der erste aufsteigt, kommen wir überraschend in diese bislang nicht gesehene Lage.“ erläutert Heiko Haase, Vereinsvorsitzender der Holler Judoka. „Sollten wir in die 1. Liga aufsteigen müssen, dann ist klar, dass wir Verstärkung brauchen und die gibt es in der höchsten Liga nicht kostenlos. Damit sind wir beim Thema Geld gelandet und wir müssen sehen, ob wir das Geld zusammenbekommen oder ob wir so einbrechen werden wie die Volleyballer aus Giesen.“ Die Entscheidung, die Aufstiegsherausforderung anzunehmen, wollen die Judoka auch dem Holler Publikum überlassen. Wenn das Holler Publikum den Aufstieg will, dann sollen sie das durch einen lebhaften Besuch in zwei Wochen am Samstag, den 24.09 deutlich zeigen. „So ein bißchen liegt die Entscheidung nicht nur bei unserem sportlichen Erfolg, sondern auch bei unseren Fans und im wirtschaftlichen Umfeld durch die Sponsoren.“