deutlicher Sieg über den Tabellenzweiten
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- Veröffentlicht: Dienstag, 21. Juni 2011 19:44
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(we) „Diesen Sieg über den Tabellenzweiten haben wir gebraucht“ war der erleichterte Ausspruch von Maxime Lambert, einem der Holler Mannschaftssprecher. Nach vierzehn Einzelbegegnungen lautete das Endergebnis zwischer der Bundesligamannschaft Judo in Holle und dem bis dahinTabellenzweiten SV Motor Babelsberg 8:4 (66:44). Die Holler verbesserten sich mit diesem Sieg vom fünften auf den dritten Tabellenplatz. Die Babelsberger rutschten mit ihrer Niederlage vom zweiten punktgleich mit den Hollern auf den vierten Platz. Die Tabellenspitze behielt völlig ungefährdet der KSC Asahi Spremberg mit einem weiteren Sieg von 9:4 über TSV Bayer 04 Leverkusen. Mit seinem 3. Saisonsieg, jetzt über Budokan Lübeck, nahm der SV Berlin 2000 souverän den zweiten Platz der Tabelle ein. Die beiden Tabellenletzten Braunschweig und Köln trennten sich unentschieden mit 7:7.
Nach zwei nicht ganz so glücklich verlaufenden Kampftagen – eine Niederlage und ein Unentschieden – war vor der Begegnung gegen den Tabellenzweiten ein wenig Unsicherheit in der Luft. Zwei wichtige Leistungsträger konnten nicht antreten; Christophe Labert war mit der Nationalmannschaft im Höhentrainingslager in Bulgarien und der Belgier Senne Wyns (bis 60kg) war im Einsatz auf einem interantionalen Turnier in Kroatien.
Besser als erwartet gewannen die Holler den ersten Durchgang mit 4:2, wobei sich als Überraschungssieger Alexander von Horn (bis 60kg) entpuppte, da er den international erfolgreichen Niederländer Glenn Kolste nach drei Minuten mit Ippon-Wertung warf. „Das war ein Punkt für uns, der uns in der Pause Auftrieb gab.“ Die drei weiteren Punkte holten Anton Werner (bis 81kg) Jean Docquier (-90kg) und Kevin Haine (-73kg). Thilo Koch, der durch die Abiturvorbereitungen in einen Trainingsrückstand zum Saisonbeginn geriet, begann in den letzten Wochen wieder aufzuholen. Der Erfolg zeigte sich bereits im ersten Durchgang, als er seine bisherige Niederlagenserie durchbrach und ein Unentschieden gegen Axel Walter in der Gewichtsklasse bis 66kg rausholte.
Im zweiten Durchgang begann es ermutigend für die Holler, da sie gleich mit zwei Siegen durch Maxime Lambert (bis 81kg) und Max Rollwage (bis 100kg) ihren Vorsprung auf 6:2 ausbauten. Den entscheidenden Siegpunkt zum nicht mehr einholbaren Begegnungssieg verpasste Jean Docquier als ihm eine bereits erteilte Ipponwertung zu einem Wurf in letzter Sekunde wieder aberkannt wurde und diese Begegnung somit unentschieden endete. Mit zwei weiteren Siegpunkten durch Thilo Koch und Kevin Haine erhöhten die Holler das Punktekonto auf acht Siege und gewannen somit letztendlich 8:4 (66:40).
„Mein Tipp war bereits Tage vorher 8:4 und meine Enschätzung ist voll eingetroffen“ freute sich der Holler Trainer Bernd Lühmann. „Ich habe in Hannover unsere Kämpfer beim Training gesehen und da sah ich, was bei jedem einzelnen drin steckt. Der Kondistand war gut, weil viele Punkte zum Ende der Kampfzeit zu Stande kommen, wenn der Gegner kondimäßig einbricht. Unsere Mannschaft war gut drauf.“
„Der Schlüsselkampf war für mich der Sieg von Alexander von Horn, weil nach Papierlage die Babelsberger hätten gewinnen müssen. Aber den Punkt holten wir Holler und wir gingen nicht mit 3:3 in die Pause sondern mit 4:2. Damit hatte die Mannschaft es einfacher, den zweiten Durchgang zu bestehen, weil sie nur noch drei Punkte zum Sieg benötigten. Psychologisch war das für die Mannschaft wichtig.“ resümierte Altbundesligakämpfer Dirk Assmann aus Holle.
„Wir haben in allen Gewichtsklassen Punkte geholt und auch gegen Favoriten gewonnen. Wir haben nicht nur Potential gezeigt sondern auch unser Potential genutzt.“ bewertete der Belgier Jean Docquier, der auch zwischenzeitlich Vereinsmitglied in Holle geworden ist, die Leistung seiner Holler Mannschaft.
Nach der Sommerpause haben die Holler eine wichtige Begegnung, die sicherlich für die endgültige Platzierung eine Schlüsselbegegnung sein wird. Sie treten Anfang September gegen den Tabellenzweiten in Berlin an. „Letztes Jahr haben wir bei denen auf ihrer Matte glücklich gewonnen – es wird nicht selbstverständlich, dass wir wieder gewinnen können.“ so Maxime Lambert über die Aussichten. „Die beiden Begegnungen danach gegen Braunschweig und Lübeck sollten lösbar sein – so dass wir in der Tabelle berechtigte Aussichten haben, vorne zu bleiben, was unser Saisonziel war.“
Fotos von Heiko Haase (weitere):
Die wichtigen Helfer am Rande, ohne die keine Begegnung möglich ist: Die Listentischbesetzung. Dorthe Schröder ist verantwortlich für die elektronische Anzeige, die über Laptop geführt wird. Daneben die parallele händische Anzeigenführung und Zeitnahme in Reserve, um bei Ausfall immer noch weiter die Anzeige führen zu können. „Da ist höchste Konzentration erforderlich und da darf man sich auch in kritischen Situationen nicht verrückt machen lassen. Da reden gleich von allen Seiten viele auf ein und da muss man Ruhe bewahren.“ erzählt Dorthe Schröder, die bei jedem Heimkampftag für die elektronische Anzeige verantwortlich ist.
Auf der Mannschaftsbank bricht der Jubel aus, als der Sieg mit dem achten Punkt klar war.