Holle gewinnt in Lübeck und landet auf Platz vier

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Veröffentlicht: Montag, 27. September 2010 07:11

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(we) Mit einem bemerkenswerten Sieg in Lübeck 10:4 (97:40) landen die Holler Judoka mit ihrer Herrenmannschaft in ihrer ersten Saison in der 2. Bundesliga auf dem vierten Platz. Erwartungsgemäß erreichen die beiden Vereine JC 66 Bottrop und Asahi Spremberg die Plätze eins und zwei.

Nach der letzten Heimniederlage gegen den Tabellenführer und dem damit verbundenen Abrutschen auf den sechsten Platz, war für die Mannschaft klar, dass sie ihre letzte Chance in dieser Saison mit einem deutlichen Auswärtssieg wahrnehmen wollten. „Wir kannten Lübeck aus den Jahren in der Regionalliga und da waren sie uns überlegen. Sie sind deswegen vor zwei Jahren auch vor uns in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Aber ihre gezeigten Leistungen waren doch nicht so stark, dass wir Furcht vor ihnen hätten haben müsen.“erläuterte Christophe Lambert, der Mannschaftssprecher, die Zuversicht vor Kampfbeginn seiner Mannschaft.

Die Mannschaft hatte in fast bester Besetzung zusammen mit ihren Fans im gemeinsamen Reisebus sich nach Lübeck begeben. Nur in einer Gewichtsklasse, bis 73kg, fehlten die bisherigen Leistungsträger und es musste die Ersatzbank aktiviert werden. Aber das war dann die große Überraschung. Tristan Behrens, der wegen seines Studiums Trainingsrückstände hatte und Mark-Tilmann Seitz als dritter Mann in der Gewichtsklasse bis 66kg holten beide entgegen der allgemeinen Erwartung ihre Punkte.

Jeweils zwei Punkte holten Christophe Lambert und Thilo Koch. Christophe Lambert, der gerade einige Tage zuvor die letzte wichtige Prüfung für sein Physikum im Medizinstudium gut bestanden hatte, konnte ganz entspannt und sicher die Punkte in den beiden Gewichtsklassen –100kg und bis 90kg gewinnen. Thilo Koch, als „gejagter“ mit dem Titel Deutscher Meister, konnte beide Kämpfe für sich behaupten. Ihre Punkte holten die Holler in der untersten Gewichtsklasse bis 60kg; jedoch wurde es Alexander von Horn und Sebastian Zwetzschke leicht gemacht, da die Lübecker beide Punkte kampflos abgaben.

Federn mußten Max Rollwage und Jean Docquier lassen, da sie beide je einen Punkt abgaben. Im ersten Durchgang hatten sich die Holler verpokert und dachten, dass das Lübecker Schwergewicht von Max Rollwage zu schlagen sei, aber der erwies sich dann doch als stärker und holte mit Ipponwertung den Punkt. Im zweiten Durchgang gab es dann in seiner eigentlichen Gewichtsklasse bis100kg kein langes Federlesen, nach zwei Minuten hatte Max Rollwage den Punkt für die Mannschaft gewonnen. Jean Docquier hatte sich kurzfristig innerhalb einer Woche um 7kg runtergehungert. Im ersten Kampf hatte er noch gewinnen können, aber im zweiten Kampf war deutlich zu erkennen, dass seine Reserven aufgebraucht waren. Das „Gewichtmachen“ hatte einen zu großen Tribut gefordert und er verlor recht schnell die Begegnung.

„Wir sind stolz auf den vierten Platz“

Christophe Lambert, ein alter Bundesligahase, war mit dem abschließenden Ergebnis sehr zufrieden. „Sportlich war das einwandfrei. Das ist eine junge Mannschaft, die hat Zukunft und die hat sich in ihrer ersten Saison toll geschlagen. Ich habe in der Vergangenheit in mehreren Mannschaft gekämpft, aber diese Mannschaft zeigt einen tollen Charakter und ist hervorragend zusammengewachsen.

Wir sind vierter geworden. Dabei sind wir nur ganz knapp hinter dem Dritten, den Babelsbergern. Beide Mannschaften haben vier Begegnungen gewonnen; leider haben wir bei der Wertung der gewonnenen Einzelkämpfe wohl mehr gewonnen 51:47, aber die Babelsberger mit 49:44 haben letztendlich einen größeren Abstand zwischen gewonnen und verloren. Ein Punkt mehr und wir wären Dritter geworden.

Mark-Tilmann Seitz – der Überraschungsmatchwinner

Mark-Tilmann Seitz, der als Medizin-Student in Göttingen eine Trainingsgruppe in einem dortigen Judoverein leitet, hatte sich parallel seit einiger Zeit auf seinen ersten Marathonlauf vorbereitet, den er in den nächsten Tagen in Berlin bewältigen will. „Naklar war ich aufgeregt – es war mein erster Kampf in der Bundesliga und ich wusste, dass der andere stärker war. Aber ich hatte einen entscheidenen Vorteil, ich hatte garantiert die bessere Kondi. Diese Trumpfkarte habe ich ausgespielt. Am Anfang habe ich ihn nur durch viele Bewegung über die Matte beschäftigt Ich merkte, dass Tobias von Hof nachließ und dann nach zwei Minuten habe ich meine Wurfansätze ernsthafter gemacht. Ich bin zufrieden – mein erster Einsatz in der Bundesliga und gleich gewonnen.“ Der allgemeine Kommentar aus der Mannschaft über seine Kondition war. „Tilli sah man an, dass man ihm nichts ansah – so fit war der.“

Eine Superbilanz – das Konzept aufgegangen

Sehr zufrieden zeigte sich auch der Vereinsvorsitzende mit dem Ergebnis. „Sportlich kann ich nur mein Kompliment an die Mannschaft aussprechen, die Mannschaft ist in der Liga vollankommen und hat sich behauptet – nur schade, dass wir unsere Niederlagen zu Hause eingesteckt haben und auswärts die Punkte, auch durch spektakuläre Siege holten. Das hätten wir gerne dem Holler Publikum gezeigt. Nächstes Jahr werden wir das nachholen.

Aber ich glaube, wir haben nicht nur im sportlichen gewonnen. Wir haben sicherlich als Neulinge in der Liga gepunktet, da wir mit unserer Art der Wettkampfausrichtung und der Zuschauerresonanz neue Akzente gesetzt haben. Wir werden uns auf der nächsten Ligatagung dafür einsetzen, dass Bewegung in die Ausrichtung der Ligakampftage kommt. Da ist einiges im Argen.

Zufrieden bin ich mirt der Untestützung durch die Sponsoren, sie haben durch ihren Einsatz uns geholfen, die Liga überhaupt zu ermöglichen. Dafür möchte ich danken.“

Fotos von Heiko