Die Holler Judoka zum Auftakt der 2. Bundesliga nach Leverkusen
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- Veröffentlicht: Dienstag, 13. April 2010 20:36
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(we) Am kommenden Samstag beginnt für die Holler Judo Herrenmannschaft ein neues Kapitel in ihrer Mannschaftsgeschichte. Sie treten zum ersten Mal in der Bundesliga als Mannschaft an. Der Auftakt beginnt in Leverkusen gegen die Mannschaft von SC Bayer 04 Leverkusen.
Nach dem Aufstieg in Essen Oktober letzten Jahres, hatte sich die Mannschaft nochmal deutlich verstärkt, um die Bundesligatauglichkeit abzusichern. Der Kader ist jetzt 29 Personen stark, wobei dreizehn Judoka aus anderen Vereinen angeworben wurden.
Unter ihnen sind zwei Ausländer, die in ihren Ländern als Nationalkader recht stark aufgestellt sind. Es ist der Belgier Jean Docquier (bis 81kg) und der Tunesier Mohamed Raouafi (bis 73kg). Zusätzlich haben sie sich mit den jungen Judoka aus dem Olympiastützpunkt Hannover verstärkt. Keiner von ihnen ist den Hollern unbekannt, da sie sich seit Jahren durch gemeinsames Training im Landeskader kennen. Das durchschnittliche Alter der gesamten Mannschaft beträgt nur zwanzig Jahre.
Im Vorfeld zeigt sich die Mannschaft zuversichtlich und will bereits gleich in ihrem ersten Auswärtskampf punkten (siehe Interview). Eine wichtige weitere Unterstützung haben die Holler von ihrem Fan-Club, der einen großen Bus reserviert hat, um im Zuschauerblock die Stimmungshoheit zu erobern und somit ihrer Mannschaft den Rücken stärken will.
Die Judo Bundesliga ist unterteilt in eine Nord- und Südgruppe und hat außerdem eine 1. und 2. Bundesliga.Die Nordgruppe umfasst die Bundesländer Nordrhein Westphalen, Niedersachsen, Bremen, Hamburg Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg und die anderen Bundesländer sind in der Südgruppe. Die Holler Herrenmannschaft ist in die 2. Bundesliga Nord aufgestiegen, die sich aus acht Mannschaften zusammensetzt. Insgesamt gibt es für jede Mannschaft sieben Kampftage; eine echte Rückrunde ist nicht vorgesehen. Dafür besteht jede Begegnung aus zweimal sieben Kämpfen in den Gewichtsklassen –60kg, -66kg, -73kg, -81kg, -90kg, -100kg und +100kg. Als Aufsteiger haben die Holler in diesem Jahr vier Auswärts- und drei Heimkampftage. Der Reiseaufwand hält sich für die Mannschaft noch in Grenzen, da die Holler recht zentral liegen und nur bis zu 350km für die Anreise haben, während die Berliner bis in den Ruhrpott hinein fast die doppelte Stecke zurückzulegen haben.
Interview mit einem der beiden Mannschaftssprecher Christophe Lambert
Redaktion: „Holle ist das erste Mal in der Bundesliga – wo hat die Mannschaft die Zuversicht her, sich zu behaupten?“
Ch. Lambert: „Für uns sind alle sieben anderen Mannschaften aus der 2. Bundesliga unbekannt, aber für die sind wir genauso unbekannt. Als Kanonenfutter wollen wir uns natürlich nicht durchreichen lassen. Wir sind im Vergleich zu anderen Mannschaften relativ klein. Der letztjährige Tabellenerste JC 66 Bottrop hat dieses Jahr 55 Judoka in seiner Meldeliste. Aber letztendlich zählt für uns nicht die Meldeliste, sondern die Leistung des einzelnen und die Moral in der Mannschaft. Die Moral ist top, so gut habe ich sie bei uns seit langem nicht mehr gesehen. Wir müssen uns nicht verstecken - wir haben alleine sieben Kämpfer, die bereits in der 1. und 2. Bundesliga gekämpft haben. Weiterhin haben wir acht Deutsche Meister, vier Vizemeister – da sind wir eigentlich recht gut aufgestellt.“
Redaktion: „Könnt ihr euch bereits einschätzen, wo ihr steht?“
Ch. Lambert: “ „Ich weiss nicht, wo sich gerade das Orakel aufhält, um es mal zu befragen, wie unsere Aussichten sind. Aber am Ende des Tages wissen wir dann schon bißchen mehr. Die einhellige Meinung in der Mannschaft für das Saisonziel ist zwangsläufig vorsichtig – Der Klassenerhalt muss drinliegen, wobei auch Optimisten einen weiteren Aufstieg nicht ausschließen.“
Redaktion: „Was läßt sich über Leverkusen sagen – könnt ihr als Sieger von der Matte gehen?“
Ch. Lambert: „Die Mannschaft will bereits in ihrer 1. Begegnung auswärts punkten. In der letzten Saison hatte Leverkusen von den acht Mannschaften nur einen fünften Platz erreicht. Wiederum ist leistungsmäßig das Mittelfeld der Mannschaften einiger Maßen gleich stark; die Leverkusener hätten im letzten Jahr glatt auch vorne stehen können. Ich will sie nicht unterschätzen, die haben in einzelnen Gewichtsklassen gute Leute mit internationalem Format. Wenn wir die packen, dann sehe ich uns für die Saison vorne. Da wird auch eine große Rolle die Aufstellungstaktik spielen“