Christophe Lambert als Sportarzt in der Judo-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft
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- Veröffentlicht: Dienstag, 19. April 2016 23:54
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(we)Als Sportler hat sich Christophe Lambert vom Wettkampfsport auf höchster Ebene wegen seiner Verletzungen im letzten Jahr verabschiedet, aber als frischgebackener Arzt ist er dem Judosport treu geblieben. Bei den aktuell stattfindenen Europameisterschaften der Männer und Frauen im russischen Kazan an der Wolga begleitet er offiziell als Arzt die Nationalmannschaft und wird immer, wenn ein deutscher Judoka auf die Matte geht, als Arzt am Mattenrand in Bereitschaft stehen.
Es ist sein erster Einsatz im Dienst der Nationalmannschaft. Es ist für ihn ein besonderer Einsatz, da diese Europameisterschaften zu den letzten Qualifikationsturnieren für die Olympischen Spiele gehören. Vor vier Jahren hatte er genau bei diesen Europameisterschaften durch den Gewinn der Bronzemedaille seine Qualifikation für London auf den letzten Drücker erreicht. Nun ist er wieder dabei, aber diesmal nicht als Sportler. „Für mich ist es cool, nach so kurzer Zeit schon wieder im Team mit dabei sein zu dürfen und meine Kumpels betreuen zu können und ihnen auf dem Weg zur Nominierung für die Olympischen Spiele zu helfen.“ Ein wenig wehmütig fügt er hinzu „Letztes Jahr in Düsseldorf habe ich noch selber gekämpft und dann nach den Verletzungen habe ich mich entschieden, meine Sport-Karriere zu beenden und mich voll auf die Medizin zu konzentrieren“und „Ich bin zwar nicht mehr auf der Matte aber sehr nah dran...man hört halt nie auf zu kämpfen!!“
Seine Nominierung vom Deutschen Judobund als Mannschaftsarzt war nicht überraschend. Schon nach wenigen Monaten als Assistenzarzt in der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie Köln-Merheim hat er wesentlich daran mitgewirkt, ein medizinisches Kompetenz-Netzwerk Sportorthopädie mit dem Ziel einer optimalen orthopädischen Betreuung der Spitzensportler am Olympiastützpunkt (OSP) Rheinland zu schaffen. Aufbauend auf seinen persönlichen Erfahrungen aus seiner aktiven Karriere wird das Projekt zunächst am Bundesstützpunkt Judo in Köln aufgesetzt, um zukünftig dann sportartenübergreifend umgesetzt zu werden.
Im Rahmen dieser verbesserten Betreuung werden spezielle Sprechstunden angeboten, um Spitzensportler bei Verletzungen sehr schnell und direkt zu helfen. Dazu gehört ein 24-Stunden-Telefonservice für Sportler, die sich im Ausland verletzt haben. Sie können dann bereits auf ihrem Rückweg die ersten Schritte einleiten, um die Versorgung zu starten. So werden wichtige Zeitverluste vermieden, um eher zum Training zurückkehren zu können.
OSP-Leiter Michael Scharf freut sich auf das neue Projekt: „Den Endspurt nach Rio gehen unsere ca. 100 Olympia- und Paralympics-Aspiranten mit 100% Engagement und Leistungsbereitschaft an. Grund genug für uns als dem Servicedienstleister des Spitzensports im Rheinland, auch die letzten Leistungsreserven und -potentiale innerhalb der medizinischen Betreuung zur optimalen Unterstützung unserer Athleten und Trainer abzurufen. Und wenn dabei ein ehemaliger Weltklasse-Athlet in OSP-Betreuung wie Christophe Lambert die Projektsteuerung übernimmt, kann die Kooperation nur erfolgreich sein.“
Foto: OSP Rheinland
