Das Holler Team gewinnt auch seinen letzten Kampf und sichert sich den Aufstieg
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- Veröffentlicht: Montag, 06. Oktober 2014 09:24
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(we)Mit einem glatten und auch zu keiner Zeit gefährdeten Sieg holte sich die Holler Mannschaft in der 2. Bundesliga noch mal zwei Punkte bei einem Endstand von 11:2 gegen den Tabellenletzten, den PSV Bochum. Mit einem deutlichen Vorsprung haben die Holler ihre Führung in der Tabellenspitze zum Tabellenzweiten, dem 1. JC Mönchengladbach ausgebaut. Sie haben zwei Siegpunkte mehr und in der Unterbewertung aller Einzelkämpfe mit 58:23 ein klares Plus von 35. Ab nächstem Jahr sind sie im exklusiven Oberhaus der 1. Bundesliga Nord und werden gegen Vereine aus Hamburg, Witten, Frankfurt / Oder, Leverkusen und Potsdam antreten. Als Ortschaft gehören sie zu den Kleinen und zählen wahrscheinlich in der Geschichte der Bundesliga als der kleinste Ort, der jemals aufgestiegen ist.
Aus einer Not haben die Holler eine Tugend gemacht: Weil in Bochum nicht alle Leistungsträger antraten, musste die zweite und dritte Reihe ran und die waren heiß, endlich auch mal auf die Matte gehen zu dürfen. „Natürlich ist das immer ein Risiko, wenn nicht die besten aufgestellt werden, aber für den Aufstieg mussten wir nur einen von vierzehn Punkten holen. Das brachte Ruhe und Gelassenheit in die Mannschaft“, erläuterte Max Rollwage seinen Plan für die Mannschaftsaufstellung. Die beiden Lambert-Brüder waren zeitgleich beim Europacup in Lissabon und Max Rollwage hatte die Verantwortung des Coach übernommen.
Das Kalkül ging auf, weil nur in einer Gewichtsklasse (bis 73kg) die Punkte abgegeben wurden, da mangels Kämpfer aus der unteren Gewichtsklasse einer mit sieben Kilo Untergewicht einspringen musste. Nicht alle Kämpfe wurden mit Ippon-Wertung gewonnen, aber das hatte für das Endergebnis dann keine große Bedeutung mehr.
Es war eine Saison für die Holler, bei der nach jedem Kampftag der Kommentar „besser als erwartet“ geäußerte wurde. Die schwersten Gegner hatten die Holler auf eigener Matte und zwei von ihnen wurden durch empfindliche Niederlagen von ihrem Thron des Tabellenersten gestürzt. Hertha Walheim verlor 4:9 und der 1. JC Mönchengladbach mit 10:4. Am ersten Kampftag besiegten die Holler einen alten Angstgegner mit 8:6. Einen kleinen Ausrutscher hat es dann in Köln gegeben, als nach der Sommerpause, diese Begegnung mit einem Unentschieden endete. „Immerhin haben wir in dieser Saison keine Niederlage einstecken müssen – damit stehen wir in der guten Tradition der Aufsteiger der letzten Jahre. Sie haben in dem Jahr ihres Aufstiegs auch nie eine Niederlage kassiert. Sie haben sich in der 1. Liga dann fast auch immer gut gehalten“, bewertet Max Rollwage die Qualität der Siege für den Aufstieg. „Wir sind jetzt reif für den Aufstieg; vor drei Jahren standen wir schon mal dicht davor aufzusteigen. Aber das war uns nicht ganz so geheuer.“
Für Max Rollwage gab es drei Gründe für das gute Abschneiden. Zwei neue Kämpfer mit Maximillian Zimmermann (-60kg) und Robert Barwig (-73kg) stopften unten das Loch, bei dem die Holler immer Punkte verloren. Jetzt wurden daraus sichere Punktebringer. Dann standen die Leistungsträger häufiger zur Verfügung und hatten zeitgleich weniger hochrangige Turniere. „Und der Zusammenhalt in der Mannschaft ist aktuell hervorragend. Es ist meine größte Sorge, diese Atmosphäre auch für die nächste Saison zu halten. Ich weiß, dass wir uns verstärken müssen, um nicht von den anderen nach unten durchgereicht zu werden. Es muss aber jeder seinen Platz haben und wir dürfen nicht zur Legionärsmannschaft verkommen.“
Auch der Vereinsvorsitzende Heiko Haase sieht das als wichtige Aufgabe. „Das wird eine wichtige Gradwanderung, alle bei der Stange zu halten und neue Judoka zu integrieren. Der Zusammenhalt hat in dieser Saison viel ausgemacht.“
Zudem sieht er den Aufstieg auch für die Vereinsleitung als neue Herausforderung. „Wir werden noch stärker in die Rolle gedrängt, Aushängeschild für den Kreis Hildesheim zu sein. Unsere sportliche Erfolgsbilanz wird von dem externen Betrachter auch übertragen auf das generelle Leistungsniveau im Kreis Hildesheim. Dieser zusätzlichen Aufgabe wollen wir uns stellen. Die ersten Gespräche mit unseren Unterstützern haben stattgefunden und wir haben viel Zuspruch erfahren. So, wie die Mannschaft mehr leisten muss, so werden auch wir als Vereinsleitung mehr schultern müssen. Wir sind bereit dazu.“
Foto (Heiko Haase) „Friedrich Prill holte den ersten und entscheidenden Siegpunkt für den Aufstieg.“ (IMG_1475)
IMG_1497 „Jean Docquier beim erfolgreichen Bodenkampf“
IMG_1547 „Maxi Schrader nach erfolgreichem Wurf“
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Fotos von Heiko Haase