Judo Deutsche Meisterschaft U20
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- Veröffentlicht: Dienstag, 20. März 2007 14:39
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Maxime Lambert und Max Rollwage gewinnen Silber und Bronze
(we) Bei den In Frankfurt / Oder abgehaltenen Deutschen Meisterschaften der U20 gewinnt Maxime Lambert (-73kg) die Silbermedaille und Max Rollwage (-100kg), beide vom TuS Holle-Grasdorf, die Bronzemedaille. Nach Niedersachsen gingen zwei Titel an die beiden Braunschweiger Alexander von Horn (-55kg) und Andre Breitbart (+100kg). Im offiziellen Medaillenspiegel der Landesverbände belegt Niedersachsen Platz vier vor Bayern und Nordrheinwestphalen mit je drei Titeln und Brandenburg mit zwei Titeln.
Der Erwartungsdruck war hoch, sowohl bei ihm selber als auch vom Bundestrainer und Maxime Lambert hat standgehalten. Es ging nicht nur um das Finale bei dieser Deutschen Meisterschaft sondern auch um die Berufung in den engeren Nationalkader zur Teilnahme an den internationalen Qualifikationsturnieren. Ihre erfolgreiche Teilnahme ist der Schlüssel zur Nominierung bei den diesjährigen Europameisterschaften. Das waren die gedanklichen Vorgaben, die den Druck ausmachten. Die Verlosung in der Gewichtsklasse –73kg war ausgewogen, denn die vier Top-Favoriten kamen erst im Halbfinale aufeinander. Maxime Lambert gewann seine drei Vorrundenkämpfe ungefährdet und mußte keine Punkte durch erfolgreiche gegenerische Aktionen einstecken. Er besiegte Mike Kuchenbecker aus Hamburg, Tobias Wedhorn aus Leipzig sowie Niklas Ebert aus Karlsruhe. Mit dem Poolsieg stand er im Halbfinale und hatte als Gegner Alexander Holzmann, der im letzten Jahr auf der Europameisterschaft angetreten war. Der Holler kämpfte taktisch klug und konnte recht früh mit einer kleinen Wertung in Führung gehen, die er nach der halben Kampfzeit ausbaute. Sein Gegner hingegen kam nicht zum Zuge, ihm gelang kein Wurfansatz, weil Maxime Lambert ihn die ganze Zeit mit viel Kondition beschäftigte. Nach vier Minuten hatte Maxime Lambert gesiegt und somit das Finale erreicht.
Sein Finalgegner war Christopher Völk aus dem bayrischen Abensberg. Beide kannten sich bereits aus zwei Begegnungen, wobei jeder einmal gewonnen hatte. Bei der letzten Begegnung gewann der ein Jahr ältere beim Hauptstadtcup Anfang des Jahres. Das Finale begann ausgeglichen und Maxime Lambert konnte nach 30 Sekunden einen Angriff abwehren, ihn sogar mit einer Innensichel übernehmen und seinen Gegener Ipponmäßig auf den Rück werfen. Aber die Kampfrichter gaben aus nicht nachvollziehbarem Grund keine Wertung. Diese Entscheidung gegen ihn, demoralisierte ein wenig und in Folge konnte Chistopher Völk mit drei mittleren Wertungen den Kampf für sich entscheiden.
„Ich bin enttäuscht und ärgere mich um die nicht vorgenommene Wertung. Das hat mich um den Sieg gebracht, aber ich habe die große Hoffnung, dass ich nun zu den beiden Judoka gehöre, die der Bundestrainer zu den internationalen Qualifikationsturnier mitnimmt. Nächstes Wochenende wird in Bremen der erste internationale Test sein.“
Sein Trainer Bernd Lühmann zeigte sich von dem Ergebnis begeistert. „Maxime hat hervorragend gekämpft. Gerade im Halbfinale war er stark, weil er Alexander Holzmann durch taktisch kluges Verhalten komplett kalt gestellt hat. Trotz der ständig mitlaufenden medizinischen Tests, vor und nach jedem Kampf wurde eine Blutprobe genommen, ließ er sich nicht beeinträchtigen.“ Diese Tests wurde bei dem engeren Favoritenkreis vorgenommen und begannen bereits ein Tag vorher, um das Leistungsvermögen genauer erfassen zu können.
Max Rollwage konnte als jüngster Jahrgang recht unbelastet bei dieser Meisterschaft antreten, der allgemeine Fokus war auf andere Judoka gerichtet, sodass er fast unbemerkt sehr weit nach vorne ziehen konnte. Er besiegte in der Vorrunde ohne große Mühe Christian Vieweg aus Chemnitz, Christian Mückl aus München und im Kampf um den Poolsieg Pierre Borkowski aus Berlin. Im Halbfinale stand er dem späteren deutschen Meister, Dennis Herbst aus Leipzig gegenüber. Die ersten zwei Minuten hatte der Holler die Oberhand und konnte seine Wurfansätze durchbringen, aber dann änderte der Leipziger seine Taktik und konnte recht überraschend Max Rollwage mit Ipponwertung werfen. Im kleinen Finale übernahm Max Rollwage gegen Max Schmerling aus Berlin sofort die Iniative und und holte zwei Wertungen während der Berliner sich in keiner Phase durchsetzen konnte.
„Das war mein Ziel – eine Medaille auf der Deutschen Meisterschaft“ war der kurze und nüchterne Kommentar eines zufriedenen Bronzemedaillegewinner.