Rollwage ist die nationale Nummer eins
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- Veröffentlicht: Montag, 07. September 2009 12:51
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U20-Judoka aus Holle wird für die Weltmeisterschaft nominiert / Fernziel sind die Olympischen Spiele
Holle (hs). Max Rollwage hat ein großes Ziel erreicht: Der erfolgreiche Judoka von Judo in Holle ist in der U20 jetzt die Nummer eins in Deutschland. Bundestrainer „Richi“ Trautmann nominierte ihn für die Weltmeisterschaften (WM) vom 22. bis 25. Oktober in Athen, obwohl sich Rollwage bei den jüngsten internationalen Deutschen Einzelmeisterschaften in Berlin einen Schnitzer erlaubt hatte. Trautmann sah das nicht so eng. „Er nahm meinen Patzer, eine vermeidbare Niederlage gegen einen schwächeren Gegner, schmunzelnd hin und sprach mir das Vertrauen aus“, sagte Rollwage.
Nun heißt es für Rollwage, der das Abitur mit einem 1,5-Schnitt in der Tasche hat und Medizin oder Psychologie studieren möchte, sich richtig ins Zeug zu legen. Er wechselt für die Dauer seines Zivildienstes nach Hannover und trainiert unter den Fittichen des Landestrainers Sven Loll im Olympiastützpunkt etwa zwölfmal in der Woche. Holles Coach Bernd Lühmann, der Rollwage aufgebaut hat, blickt schon über den Tellerrand hinaus. Die Teilnahme an der WM mit einer ansprechenden Platzierung ist ein Aspekt. Ein anderer sind die Olympischen Sommerspiele 2012 in London. „Ich traue Max zu, dass er dort die deutschen Farben vertreten wird. Im Halbschwergewicht mit Anfang 20 Jahren – das sind ideale Voraussetzung für einen Judoka“, so Lühmann. Ganz soweit ist es aber noch nicht: Rollwage räumt ein, dass er noch Defizite habe, an denen er „hart arbeiten muss“. Sein Problem: „Ich gewinne gegen große Gegner und strauchele gegen vermeintlich schwächere. Auch kommt es vor, dass ich im Wettkampf nicht bis zum Ende aufpasse und Leichtsinnsfehler mache“, räumt er ehrlich ein. Das möchte er jetzt im Olympiastützpunkt mit Hilfe von Sportpsychologen abstellen. Als Vorbereitung auf Athen nimmt Rollwage noch an mehreren Lehrgängen und größeren Turnieren teil. Er möchte fleißig Punkte sammeln, um Bundestrainer Trautmann nicht zu enttäuschen. Neben starken Japanern, Russen und Kasachen sieht er in der griechischen Hauptstadt den Tschechen Lukas Krpalek als den Überflieger an. „Er ist Europa- und Weltmeister. Ihn zu bezwingen, wäre ein Riesentriumph. Wenn ich eine Medaille gewinne, wäre das ein Traum und ein sehr schöner Erfolg“, meint der 20-Jährige, der von seinen Eltern und einigen Freunden nach Athen begleitet wird.
(Hildesheimer Allgemeine Zeitung 5. September 2009)