Max Rollwage gewinnt Bronze
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- Veröffentlicht: Montag, 09. März 2009 06:56
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(we) Sichtlich enttäuscht war Max Rollwage vom Verein Judo in Holle über seinen dritten Platz in der Gewichtsklasse bis 100kg auf den deutschen Meisterschaften der U20 in Herne. Nach dem Sieg auf dem ersten diesjährigen Ranglistenturnier waren die Hoffnungen groß gewesen, mindestens ins Finale zu gelangen. Aber der Hamburger Robin Wendt vom Niendorf TSV, der spätere neue deutsche Meister machte im Halbfinale den Strich durch die Rechnung – eine klarer Ippon durch einen Oberschenkelwurf beendete die Meisterschaftsträume. Er war es auch, der dann den ärgsten Konkurrenten von Max Rollwage, den Berliner Pierre Borkowski mit dem gleichen Wurf auf den 2. Platz verwies.
Es war ein Unbekannter, der bislang noch in keiner Bundeskadermaßnahme teilnahm, der ganz unbemerkt an den beiden Favoriten vorbeizog. „Ich kannte ihn, aber der stand bei mir nicht auf der Rechnung“ vermerkte Max Rollwage. „Gleich nach dem zweiten Kampf merkte ich, dass mich die Grippe aus den letzten Tagen doch mehr Kraft gekostet hatte, als ich anfangs an-nahm.“ Dabei ging es anfangs gut los, weil er bereits nach zehn Sekunden Lars Bindszus vom PSV Herford mit Ippon bezwang. Dafür gab es dann später die Sonderauszeichung für den schnellsten Ippon des Tages. Etwas schwieriger wurde es im zweiten Kampf gegen den Berli-ner Nicholas Gerlach, den er im Haltegriff bezwang. Im Kampf um den Poolsieg zeigten sich deutliche Schwächen, als Max Rollwage den Esslinger Dimitri Kosenko nicht werfen konnten. Der Kampf ging über die Zeit und nur das bessere Punkteverhältnis in der Unterbewertung er-brachte den Sieg. Das anschließende Halbfinale gegen den späteren neuen Deutschen Meister begann anfangs hoffnungsvoll für Max Rollwage, aber dann nach der halben Kampfzeit konnte der Hamburger seinen Griff durchsetzen und in einer kritischen Mattenrandsituation seinen Wurfansatz umsetzen. Nach einer Diskussion mit dem Oberkampfrichter wurde der vollen Punkt anerkannt. Damit blieb nur noch das kleine Finale – der Kampf um die Bronzemedaille. Nach einem verlorenen Halbfinale sind über die Hälfte der Judoka in ihrer Kampfmoral derartig einge-knickt, dass sie dann auch noch das Kleine Finale verlieren. Max Rollwage zeigte dann, dass es auch anders geht. Eine Führung gegen Alen Radanovic vom VfL Sindelfingen mit einer mitt-leren Unterbewertung konnte er über die gesamte Kampfzeit von vier Minuten halten und sich somit die Bronzemedaille sichern.
„Die Karten wurden in dieser Gewichtsklasse neu gemischt“ erklärte Bernd Lühmann, der auch auf eine Finalteilnahme gehofft hatte. „Eigentlich sah es so aus, dass wie im letzten Jahr Max Rollwage und Pierre Borkowski die Plätze eins und zwei für die Teilnahme an den internationa-len Turniere und letztendlich für die Europa- und Weltmeisterschaft untereinander auskämpfen müssen. Nun ist ein dritter auftaucht und jetzt wird es bereits in zwei Wochen in Bremen darum gehen, wer setzt sich durch und wird zu den internationalen Turnieren fahren dürfen. Das wird noch spannend.“
Insgesamt war für Niedersachsen die Bilanz durchwachsen. Die einzige Goldmedaille holte der für Braunschweig startende André Breitbarth in der Schwergewichtsklasse. Im offiziellen Medail-lenspiegel rangiert Niedersachsen auf Platz sechs, wobei von den Frauen nur eine Bronzeme-daille geholt wurde. Eine bereits im letzten Jahr festgestellte Trendwende wurde in diesem Jahr mit den beiden Deutschen Meisterschaften der U17 vom letzten Wochenende und den der U20 an diesem Wochenende deutlich. Die großen Verlierer sind die neuen Bundesländer. Über Jah-re hinweg haben sie dominiert, speziell die Vereine mit dem Internatsbetrieb wie er schon in DDR-Zeiten gehandhabt wurde. Nun der Einbruch, in der U17 hatte keines der neuen Bundes-länder eine Goldmedaille holen können. Bei der U20 stehen im Medaillenranking der Landes-verbände Nordrhein-Westphalen vor Hamburg und Bayern vorne. Erst dann kommt Berlin (Ost) und Sachsen mit einer Goldmedaille.
2 Foto: Max Rollwage mit seinem Trainer Bernd Lühmann nach dem Sieg der Bronzemedaille ist beiden trotzdem die Enttäuschung noch anzusehen. sowie nach der Siegerehrung.
Foto Wurf: Es war sein sein 1. Kampf als er nach 6 sek den Wurf zum Ippon ansetzte und somit den schnellsten Ippon des Tages erzielte.