Maxime Lambert Deutscher Meister der Junioren
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- Veröffentlicht: Samstag, 08. März 2008 14:57
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Maxime Lambert Deutscher Meister der Junioren
Max Rollwage Deutscher Vizemeister
(we) Es war für die Holler Judoka wieder ein ganz besonderer Tag, da sie mit zwei ihrer Lei-stungsträger bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren in Herne antraten und gleich zwei Medaillen auch holten. Maxime Lambert gewann in der Gewichtsklasse bis 73kg die Goldme-daille und Max Rollwage holte sich die Silbermedaille in der Gewichtsklasse bis 100kg. Mit die-sen beiden Medaillen konnte sich im inoffiziellen Ranking der Vereinswertung der Verein Judo in Holle bei den Männern als drittbester Verein hinter dem SC Berlin und JC Leipzig behaupten. Niedersachsen landete als Landesverband auf Platz drei, da André Breitbarth (+100kg) vom SFV Europa aus Braunschweig und Sebastian Zwetschke vom SV Victoria Lauenau. Bei den Frauen gewann noch Kathrin Prill von den Judo Crocodiles Osnabrück eine Silbermedaille.
Die Vorrunde ohne Gegenpunkte und immer vorzeitig gewonnen
Maxime Lambert galt als der haushohe Favorit und bestätigte vom ersten Kampf an diese Er-wartung. 27 Judoka bewarben sich um den Titel und somit waren bis zum Finale vier Vorrun-denkämpfe erforderlich. Ohne Gegenpunkt und alle vier Vorrundenkämpfe gewann Maxime Lambert vorzeitig mit Ippon-Wertung. Er gewann gegen Christian Naujoks vomJC 90 Frankfurt /Oder nach über zwei Minuten mit einer Aushebetechnik. Nikolai Stahl vom hamburger TSV Schwarzenbek wurde mit zwei großen Unterbewertung durch Schulterwurf und Eckenkippe be-siegt. Im Kampf um den Poolsieg war Moritz Bittner vom TSG Backnang der nächste Gegner, den der Holler Judoka nach knapp drei Minuten mit einer Eckenkippe deutlich schlug. Im Kampf um den Einzug ins Finale reichte gegen Alexander Wieczerzak vom JC Rüsselheim eine Minute aus, um mit einer Würgetechnik zu siegen. Sein Finalgegner war Marc Schäle vom JC 90 Frankfurt / Oder, beide kennen sich seit längerem und konnten sich bislang immer aus dem Wege gehen. Recht früh mußte Maxime seine erste Wertung gegen sich kassieren, nachdem ein Schulterwurf er gerade so noch abfangen konnte. Aber der Holler ließ sich nicht einschüch-tern, sondern setzte gleich im Gegenzuge zum Angriff an und konnte mit einer mittleren Wer-tung ausgleichen und kurze Zeit später mit einer spektakulären Aushebetechnik eine große Wertung für sich kassieren. Mit dieser Führung ging Maxime Lambert kein Risiko mehr ein und hielt den Vorsprung. Nach vier Minuten war der Kampf beendet und Maxime Lambert holte sich zum ersten Mal den Deutschen Meistertitel.
„Es war Zeit und ich bin jetzt sehr froh darüber. Der Druck war ziemlich hoch, weil alle das von mir erwarteten, nun hat es geklappt.“ gab der frischgebackene Deutscher Meister von sich. „Ich habe die Woche über sechs kg abnehmen müssen und habe genau am Morgen gegen 07:00 Uhr 73kg gewogen. Ein bißchen schwach war ich schon und mir hat dann auch ein wenig Kondi gefehlt, aber letztendlich hat es gereicht.“
Sein Landestrainer Sven Loll brachte das auf seine übliche Art es kurz und trocken auf den Punkt „Alles andere als ein Deutscher Meistertitel wäre eine Enttäuschung. Er ist momentan allen überlegen und er hat das sowohl beim Ranglistenturnier in Berlin als auch hier in Herne gezeigt.“
Sein Bruder Christophe, der ihn sehr engagiert coachte freute sich besonders. „Er hat die Lam-bert Tradition fortgesetzt. Ich habe meine beiden Titel bei den Junioren in der 73-Klasse ge-wonnen und mein Bruder holt den Titel nun in der gleichen Klasse. Trotz seiner Zwangspause hat er alle beherrscht und viel Technik gezeigt. Maxime hat sich klar gut weiterentwickelt.“
Bereits im letzten Jahr hatte Maxime Lambert in der gleichen Gewichtsklasse bei den Deut-schen Meisterschaften im Finale gestanden, aber eine etwas unglückliche Wertung hatte ihm den Sieg vermasselt und er gewann die Silbermedaille. Leider hatte ihn kurze Zeit später ein Kreuzbandriss und ein Knorpelschaden im linken Knie daran gehindert erfolgreich weiter zu kämpfen. Er nutzte die mehrmonatige Zwangspause und das nahm der leitende Landestrainer Albert von Hülsdonk als Anlass zu vermerken. „In Berlin ging es darum sich zurückzumelden und allen zu zeigen – ich bin da. Das ist ihm mit dem dritten Platz gelungen. Jetzt bei der Deut-schen Meisterschaft mußte er zeigen, wer die wirkliche Nummer eins ist und das hat er ein-drucksvoll bewiesen.“
Max Rollwage mit Favoritenbürde in den Kampf
Auch von einem weiteren Holler Max Rollwage erwartete man die Finalteilnahme. Er hatte be-reits im letzten Jahr die Bronzemedaille gewonnen und war nur am späteren Deutschen Meister Dennis Herbst in der Vorrunde gescheitert. In diesem Jahr hatte er sich das Ziel gesetzt. „Ich will mindestens ins Finale“. In Berlin beim Ranglistenturnier ging diese Erwartung in Erfüllung. In Herne traten in der Gewichtsklasse bis 100kg traten 21 Judoka an. Max Rollwage hatte bis zum Finale vier Vorrundenkämpfe, die er alle souverän vorzeitig gewann. Bereits nach einer Minute gewann er mit Haltegriff gegen Andreas Mayer vom PSV Königsbrunn. Mit einer Eckenkippe hatte er erneut die Ippon-Wertung für sich gegen Jeffry Mach von Arashi Berlin erzielen können. Genauso schnell ging es gegen Marius Gleis von der JG Münster; eine Fußtechnik erbrachte den Poolsieg. Das Halbfinale war wie in Berlin eine Neuauflage; Pierre Borkowski vom SC Ber-lin war sein Gegner, der anfangs recht stark und beherzt Max Rollwage angriff, aber der hielt gut gegen und bereits nach 90 Sekunden war der Kampf mit einer weiteren Fußtechnik beendet und Max Rollwage stand im Finale.
Sein Finalgegner war kein geringer als Dennis Herbst aus Leipzig, der als letztjähriger Europa-meister als der unbestrittene Favorit galt. „Ich wußte, dass meine Chancen gering waren, ich wollte es ihm schwer machen, nicht mit Ippon verlieren und selber auch Wertungen machen.“ Die ersten zwei Minuten sahen gut aus und der Kampf war ausgewogen, aber dann wurde Max Rollwage unvorsichtig und setzte zu riskanten Techniken an. „Ich dachte, ich könnte ihn überli-sten.“ Aber das misslang, zuerst war es nur eine große Unterbewertung und kurz vor Ablauf der Kampfzeit kam der Ippon und Max Rollwage mußte sich mit der Silbermedaille begnügen.
„Max Rollwage hatte starke Kämpfe in der Vorrunde geliefert und ist unbestritten die Nummer zwei in seiner Gewichtsklasse.“ bewertere Sven Loll den Verlauf der Kämpfe. „Für mich hat Max eine tolle Entwicklung in seiner Technik und Körperkraft durchgemacht. Damit hat er seinen Vorsprung gegenüber der deutschen Konkurrenz ausgebaut.“ ergänzte Bernd Lühmann, sein Holler Coach.
Beide Judoka werden in drei Wochen beim Bremen Masters antreten und anschließend beim internationalen Ländervergleichskampf in Holle zu sehen sein, wenn die deutsche Mannschaft auf die Mannschaften aus Kanada, Korea und Usbekistan trifft. Anschließend beginnt die inte-rantionale Turniersaison. Nach den Osterferien liegt ein internationales Trainingslager in Brasili-en an, bei dem Maxime Lambert nicht mitfahren kann, da er genau zu dieser Zeit seine schriftli-che Abiturprüfung haben wird. Im Mai und Juni schließen sich Turniere in Lyon, Wien und Polen an. Den Abschluß bilden im August die internationalen Deutschen Meisterschaften in Berlin, nach denen entschieden wird, wer zu den Europameisterschaften im September in Polen und im Oktober bei den Weltmeisterschaften in Vietnam antreten wird. Den beiden Holler werden mit diesem Start in diesem Jahr gute Aussichten zur Teilnahme zugerechnet.
Fotos: Sven Loll, Maxime Lambert und sein Bruder Christophe Lambert
Foto 2+3 von Ewald Koschut, Bottrup Maxime Lambert in Blau setzt zum entscheidenen Aus-heber im Finale gegen Marc Schäle an
Foto 4: v.l.n.r.: Max Rollwage, Sven Loll, Maxime Lambert