Spektakulaere Wuerfe in Zeitlupe

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Veröffentlicht: Mittwoch, 12. Dezember 2007 06:11

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(hs). Judo in Holle (JIH) leistet Aufbauarbeit im Turn- und Sportverein (TuS) Hoheneggelsen: Das Angebot aus Holle nahm die junge TuS-Sparte gerne an, die im Herbst dieses Jahres gegründet worden war. Dr. Alberto Argiel, der auch zweiter Vorsitzender ist, kümmert sich um die neue Abteilung, die zunächst mit 21 Jugendlichen arbeitet. „Das könnten bald mehr werden. Auch dank der erfahrenen Hilfe aus Holle“, meint Argiel.

In der diesjährigen Hauptversammlung hatte die TuS-Vorsitzende Karin Gundelach angekündigt: „Wir möchten uns mehr nach außen öffnen und mit sportlichen Angeboten attraktiv bleiben.“ Sie deutete an, dass der Verein kein Fitnessstudio sei. Aber nach Lösungen suche, was mit vorhandenen Mitteln machbar sei. Dabei müsse über den Tellerrand geschaut und abteilungsübergreifend gedacht werden. Die junge Judoabteilung könnte ein Beleg sein, neue Mitglieder zu gewinnen. Zumal mit Thomas Schwitalle (JIH) ein Übungsleiter-Ass verpflichtet wurde. Der 27-Jährige kämpft als Aktiver in der Bundesliga-Mannschaft des JC Braunschweig.
Die routinierten Holler Judoka mit Cheftrainer Bernd Lühmann waren nun mit etlichen Spitzensportlern in die Bördehalle nach Hoheneggelsen gekommen. In Schauvorführungen zeigten sie dem Nachwuchs, wie der Gegner sportlich fair aufs Kreuz gelegt wird. 54 Teilnehmer zählte Lühmann, von denen die meisten Judoanfänger aus beiden Vereinen waren: „Ziel war, der Gruppe und den Eltern als Zuschauern zu veranschaulichen, was Judo ist.“ Der Coach schilderte einen Wettkampfablauf und erklärte, dass man dazu Zeituhren, Wettkampftafeln, einen Zeitgong sowie rote und weiße Zusatzgürtel brauche.
Wie Judo in der Praxis aussieht, demonstrierten Schwitalla und dessen Holler Vereinskamerad und Bundesligist Tristan Behrens. Imponierend und optisch gut nachvollziehbar waren die spektakulären Würfe und Fallübungen in Zeitlupe. Zur Sache ging es, als die norddeutschen Meister Kimmo Großer und Wienand Kölle Techniken im Stand und im Bodenkampf hinlegten. Eigentlich wollten die Holler noch mehr Stars mitbringen. „Die sind aber meist weltweit unterwegs und im Einsatz. Und wenn ihr genauso fleißig trainiert, seid ihr irgendwann auch dabei“, machte Lühmann den aufmerksamen Kindern Mut, die am Mattenrand lauschten. Mit Maxime Lambert war doch ein „Adlerträger“ (Mitglied der Nationalmannschaft) dabei. Autogrammjäger umlagerten ihn. Geduldig signierte er und hatte stets ein freundliches Wort auf den Lippen.
Schwitalla, der die C-Lizenz hat und Lehramtsstudent in Sport und Wirtschaft ist, zum Trainingsbetrieb: Es sei nicht ganz einfach, Jugendliche zwischen sechs und 14 Jahren in einer Gruppe zu koordinieren. Dafür seien die Altersunterschiede zu groß. Jeweils freitags machte er von 15 bis 16.30 Uhr in der Bördehalle mit dem Nachwuchs nach dem Aufwärmen Bewegungsspiele, Fallübungen, Würfe und Festhaltetechniken. „Schön wäre es, wenn wir ein paar Matten mehr hätten“, meinte er.
Unter den Judokids die achtjährige Sarah aus Bierbergen: „Judo macht mir viel Spaß, ich komme gerne nach Hoheneggelsen.“ Die gleichaltrige Michelle, ebenfalls aus Bierbergen, ist über das Turnen in der Hohenhamelner Grundschule „Um die Linde“ zu den Judoka gestoßen. „Ich habe einen Judo-Aushang gelesen. Da wollte ich dabei sein. Meine Eltern bringen mich hin und holen mich wieder ab“, sagte sie. Aus Hoheneggelsen macht Aaron (sieben Jahre) mit. „Beim Judo kann man viel lernen. Wenn ich falle, tut das nicht weh“, so der Sohn von Argiel.
Nach dem Judo-Schnupperkursus lud Lühmann die Hoheneggelser zu einem Training im nächsten Jahr nach Holle ein. „Ich denke, wir werden weiter gut mit dem TuS zusammenarbeiten“, verabschiedete er sich.